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Earth Day 2021: Secondhand entwickelt sich vom Nebenschauplatz zum Nachhaltigkeitstrend – und darüber hinaus
By | Director IBM Financing DACH / Managing Director IBM Global Financing Deutschland GmbH
April 29, 2021

Wer hätte das gedacht: Das Thema Secondhand boomt – und das nicht nur im Bekleidungsbereich, wo sich seit einigen Jahren ein unglaublicher Online-Weiterverkaufsmarkt entwickelt, der nichts mehr...

Wer hätte das gedacht: Das Thema Secondhand boomt – und das nicht nur im Bekleidungsbereich, wo sich seit einigen Jahren ein unglaublicher Online-Weiterverkaufsmarkt entwickelt, der nichts mehr mit dem angestaubten Image des Secondhand-Ladens zu tun hat. Einen neuen Fachbegriff hat das Ganze auch schon: Re-Commerce. Auch im Elektronikbereich schießen Start-ups aus dem Boden, die sich mit dem Weiterverkauf gebrauchter und wiederaufbereiteter Elektronikartikel beschäftigen. Ebenso im B2B Umfeld: Hier existiert ein etablierter Markt für gebrauchte Hardware – ein wichtiger Baustein im Kampf für mehr Nachhaltigkeit in der IT.  Zum Earth Day 2021 werfen wir einen Blick auf das Engagement von IBM zum Klimaschutz.

Am 22. April wird der Earth Day 2021 in über 175 Ländern begangen und soll die Wertschätzung für die natürliche Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, die Art des Konsumverhaltens zu überdenken. Gerade das Konsumverhalten jedes einzelnen ist ein gewaltiger Hebel im Nachhaltigkeitsbereich. Ein schönes Beispiel für den Consumer-Markt ist dafür das österreichische Start-up Refurbed, das gebrauchte Smartphones, Notebooks, Küchengeräte oder auch E-Bikes vertreibt und damit nur drei Jahre nach Gründung 2017 bereits 100 Millionen Euro Umsatz macht und 300.000 Kunden in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und elf weiteren Ländern generiert hat. Aber auch im B2B-Bereich haben viele Elektronik-Hersteller und Dienstleister erkannt, dass technische Geräte weit länger sinnvolle Verwendung finden als nur in ihrem ersten „Job“. Damit adressieren sie gleichzeitig das Thema Kosteneffizienz als auch den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Denn der Berg an Elektroschrott, den die Menschheit produziert, wird immer höher – er wächst um mehr als zwei Millionen Tonnen jährlich, auf mittlerweile knapp 54 Millionen Tonnen, wie die UNO-Organisation „The Global E-Waste Statistics Partnership“ ermittelt hat.

Kosteneffizienz und Dringlichkeit als Treiber des Refurbishing-Marktes

Gerade im Business-Umfeld hat sich „gebraucht“ bereits seit vielen Jahren gut etabliert. Das gilt besonders für Hardware aus dem IT-Bereich: Nicht für jedes Szenario ist die jüngste Prozessorgeneration oder der schnellste Bustakt auf dem Mainboard relevant – so manches Mal wäre auch ein Modell aus der vorigen oder vor-vorigen Generation ausreichend für den angestrebten Einsatzzweck. Es mag zudem erstaunen, aber Hardware-Anschaffungen werden in Unternehmen noch sehr häufig nach dem Dringlichkeitsprinzip entschieden: Irgendwo entsteht ein Engpass, und dann ist „das, was da ist“ immer besser als „das Neueste, das in einigen Monaten lieferbar ist“.

Besonders greifbar wurde dies in den Anfangstagen des ersten Covid-19-Lockdowns. Als Beschäftigte weltweit von einem Tag auf den anderen ins Home-Office wechselten, waren Bandbreiten, Serverkapazitäten und Storage-Lösungen in bislang ungeahntem Ausmaß gefordert. Der Datenverkehr stieg, je nachdem mit wem man spricht, um mindestens das Doppelte, bei einigen Diensten sogar um das Sechsfache. Viele Verantwortliche hatten in dieser Situation keine Zeit, langwierige Entscheidungswege für Investitionsbudgets zu beschreiten oder grundlegend über den Austausch von kritischer Infrastruktur nachzudenken. Gefragt waren pragmatische Lösungen. In solch drängenden Situationen sind Pre-Owned-Geräte eine gute Wahl. Schließlich haben IT-Administratoren die Gewissheit, auf bereits bestehende und erprobte Systeme zu setzen, ohne auf eine neue Generation umsteigen zu müssen, was wiederum einen Rattenschwanz von zu pflegenden Legacy-System-Abhängigkeiten bedingen würde, von Einarbeitungs- und Schulungsaufwand ganz zu schweigen.

Nicht nur am Earth Day 2021 – Enormes Nachhaltigkeitspotenzial

Bei IBM werden bis zu 99% der zurückgegebenen Hardware recycelt bzw. wiederaufbereitet und anschließend wiedereingesetzt. Damit wird nicht nur am Earth Day 2021 ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Diese aufbereiteten Geräte genügen selbstverständlich allen gewohnten Anforderungen und Qualitätsstandards. Bei IBM Global Asset Recovery Services, so heißt der Geschäftsbereich innerhalb von IBM Global Financing, werden seit über 30 Jahren (!) IBM-zertifizierte Pre-Owned-Server und -Speicher nach den technischen Spezifikationen von IBM wiederaufbereitet, wobei nur IBM-Originalteile verwendet werden. Abgerundet wird die Aufarbeitung durch strenge Tests und Qualitätsprüfungen, um sicherzustellen, dass IBM-zertifizierte Gebrauchtsysteme den aktuellen Fertigungsstandards entsprechen.
Unterm Strich ist Refurbishing somit ein Trend, der uns langfristig begleiten wird, da es nicht nur in gewissen Situationen kaufmännisch sinnvoll ist, sondern auch einen signifikanten Beitrag zur Vermeidung von Elektroschrott und für mehr Nachhaltigkeit in der IT leistet. Gepaart mit den vielen anderen Aspekten eines steigenden Bewusstseins für den ressourcenschonenden Umgang mit unserer Umwelt und dem grüneren Einsatz von Technologien, ist das Thema viel zu wichtig, als nur als aktueller Hype und rund um den Earth Day 2021 wahrgenommen zu werden.

 

 

 

Engagement für Umwelt und Klima

Die Wiederaufbereitung gebrauchter Geräte ist natürlich nur einer der Bausteine im Gesamtkonzept der IBM in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Das Engagement von IBM für ökologische Nachhaltigkeit reicht Jahrzehnte zurück: Die erste Erklärung zur Umweltpolitik des Unternehmens wurde 1971 veröffentlicht. Seit 1990 legt IBM seine Leistungen in den Bereichen Abfallmanagement, Energieeinsparung, Nutzung erneuerbarer Energien, Reduzierung von Kohlendioxidemissionen und Entwicklung innovativer Lösungen in einem jährlichen Umweltbericht offen. Im Jahr 2007 hat IBM öffentlich seine Position zum Klimawandel dargelegt und erklärt, dass “der Klimawandel ein ernsthaftes Anliegen ist, das sinnvolle Maßnahmen auf globaler Basis rechtfertigt, um die atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen zu stabilisieren.” Das Unternehmen unterstützte 2015 das Pariser Abkommen und bekräftigte 2017 öffentlich seine Unterstützung für den Verbleib der USA im Abkommen. Im Rahmen des Engagements von IBM für Nachhaltigkeit und der Fokussierung auf die Anwendung von Wissenschaft und Technologie zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen hat IBM Research eine Future of Climate-Initiative ins Leben gerufen, die die Entdeckung von Lösungen für die Auswirkungen des Klimawandels beschleunigen soll. Anfang 2021 trat IBM dem MIT Climate and Sustainability Consortium bei und gab bekannt, dass das Unternehmen selbst bis 2030 Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen wird – ein mutiger Schritt nach vorne, der IBM sogar um Jahre vor den Zielen des Pariser Klimaabkommens positioniert.

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