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Wie nie zuvor in ihrer 135jährigen Geschichte befindet sich die Automobilindustrie heute in einem permanenten Stresstest. Der Abschied vom Verbrennungsmotor, autonomes Fahren, neue...
Wie nie zuvor in ihrer 135jährigen Geschichte befindet sich die Automobilindustrie heute in einem permanenten Stresstest. Der Abschied vom Verbrennungsmotor, autonomes Fahren, neue Mobilitätskonzepte, die Digitalisierung, Zollkriege und immer besser informierte Kunden, die ihre Anforderungen kontinuierlich erhöhen und verfeinern. Die Transformation der Automobilindustrie ist in vollem Gange. So vielfältig sind die Herausforderungen, dass manch ein Autoboss sich noch nicht einmal über volle Auftragsbücher zu freuen traut, die ihm die wiedererwachte Kauflust der Kunden angesichts des nahenden Endes der Corona-Pandemie trotz Chip-Mangel verschafft hat.
Grund zur Sorge? Eher nicht, wie ein tieferer Blick auf aktuelle Projekte in der Automobilindustrie zeigt: Denn bei der simultanen Bewältigung all dieser Herausforderungen können neue Technologien und Herangehensweisen ebenso helfen wie neue Formen der Zusammenarbeit. In einer groß angelegten globalen Studie von IBM zeigten sich Führungskräfte aus der Branche fokussiert bezüglich der anstehenden Transformation der Automobilindustrie und mit klarem Blick auf die sich verändernden Anforderungen der ebenfalls befragten Konsumenten. Fünfzig Prozent der befragten Führungskräfte in der Automobilindustrie sagten, dass sie ihr Unternehmen mit digitalen Technologien neu erfinden müssen, um erfolgreich zu sein oder gar zu überleben. Sogar das Fahrzeugbranding könnte in der Mobility-as-a-Service-Welt an Bedeutung verlieren – es sei denn, das digitale Erlebnis steigert die Kundenloyalität.
Schauen wir uns die Themenfelder der Transformation der Automobilindustrie im Einzelnen an und verstehen anhand von Kundenprojekten wie die Analyse von Daten, die Integration von Prozessen, Systemen und Partnern, die Zusammenarbeit auf Plattformen über Unternehmensgrenzen hinweg und neue, innovative Ansätze und Technologien beispielhaft für die Erneuerung in der Automobilindustrie stehen.
Daten sorgen für Transparenz bei der Transformation der Automobilindustrie
Die Lieferketten der Automobilindustrie sind global und hängen vom reibungslosen Transport zwischen Kontinenten ab. Teile sind in LKWs auf der Straße, in Containerschiffen auf den Weltmeeren oder im Bauch von Frachtflugzeugen unterwegs, die so manches Lager ersetzen aber eben auch Angriffspunkte für Wetterereignisse, Streiks oder Blockaden darstellen. Transparenz und Nachverfolgbarkeit sind hier zentral für eine zuverlässige Steuerung der Supply Chain, und Vertrauen wird besser mit harten Fakten untermauert.
Mit der auf Blockchain-Technologie basierenden Plattform XCEED stellen Renault und IBM mit ihren Partnern eine Traceability-Lösung für die europäische Automobilindustrie bereit, die Hersteller und Zulieferer unterstützt, Anforderungen und Regularien besser zu erfüllen. Die Blockchain ist ein bewährtes Instrument, um die Zusammenarbeit zwischen den Partnern in der Lieferkette zu verbessern. Und wenn Lieferketten effizienter sind, sind sie auch nachhaltiger.
Integration verbessert das Kundenerlebnis
Wenn das Fahrzeug gebaut ist, muss es verkauft werden. Sich dabei einzig und allein auf das traditionelle Autohaus zu verlassen, kann zu schmerzhaften Umsatzeinbußen führen, wie die Pandemie im Frühjahr 2020 gezeigt hat, als durch die Schließung aller Autohäuser dieser Vertriebskanal blockiert war. Inzwischen setzen alle großen Automobilhersteller auf Online Sales, doch ist die Integration traditioneller und digitaler Vertriebskanäle eine der großen aktuellen Herausforderungen. Nicht zuletzt spielen dabei das durchgängige Kundenerlebnis über verschiedene sogenannte „Touch Points“ und die Durchgängigkeit von Prozessen über OEM und Händlerorganisation hinweg die wesentlichen Rollen.
90% aller Autokäufe starten heute online. Die Customer Experience muss also zuallererst digital gedacht werden, und es ist entscheidend für den Erfolg des Autoherstellers, die virtuellen Kanäle mit den traditionellen Verkaufsprozessen zu integrieren. Neue Formen der Zusammenarbeit, agile Teams und die Cloud unterstützen Audis Erfolg und ermöglichen ein hohes Innovationstempo. Audi kann nun Geschäfts- und Customer Experience-Entscheidungen auf der Grundlage von Daten statt auf der Grundlage von Annahmen treffen. Anhand von Daten kann das Team ganzheitliche Customer Journeys erkennen und dabei verstehen, wie die Verbraucher mit der Website interagieren.
Plattformen treiben Innovationen
Und auch wenn die Nutzung des eigenen Fahrzeugs in der Corona-Pandemie gegenüber dem öffentlichen Nahverkehr wieder an Attraktivität gewonnen hat, so fordern Kunden heute doch deutlich mehr: Integrierte Mobilitätskonzepte, Auto-Abos und Services im und um das Fahrzeug herum, die einen echten Mehrwert bieten.
Angesichts der urbanen Verkehrsprobleme muss Mobilität heute neu definiert werden. Moovster hat zusammen mit IBM eine Mobility-as-a-Service-Plattform entwickelt, die es Nutzern über eine App erlaubt, ihr Mobilitätsverhalten intelligenter, flexibler und nachhaltiger zu steuern. Der Service basiert auf der Idee, Mobilität, vernetztes Leben und e-Commerce auf einer Plattform zusammen zu bringen. Zugrunde liegen Trends und Technologien wie Sharing, multimodale Mobilität, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, die auf dieser Plattform zusammenfinden.
Transformation der Automobilindustrie ist zukunftssicher
Die Automobilindustrie hat ihre Innovationskraft seit eh und je aus der Nutzung neuester Technologien gezogen. Standen diese Technologien lange vor allem bei den Themen Sicherheit und Fahrerlebnis im Mittelpunkt, sind es heute Vernetzung, die Personalisierung des Kundenerlebnisses oder batterieelektrisches Fahren, die von Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz oder bei Quantencomputern profitieren.
Software definiert heute in weiten Bereichen das Fahrzeug, die Automobilindustrie digitalisiert alle ihre Unternehmensbereiche, nutzt Technologien wie Cloud und Blockchain auf äußerst vielfältige Weise und setzt auch beim Thema Quantum Computing auf eine frühe Nutzung.
Daimler setzt beim Design von Batterien auf IBM Quantum Computing Technologie. Umfangreiche Simulationen, mit denen herkömmliche Computer überfordert sind, können helfen, die Batterien der Zukunft zu optimieren. Wo Fortschritt sonst nur auf Basis von umfangreichen Experimenten und Prototypen möglich ist, kann Quantum Computing helfen, in der Batterieentwicklung den entscheidenden Sprung nach vorn zu machen.
IBM begleitet die Transformation der Automobilindustrie bereits seit Jahrzehnten und hat dabei geholfen, Lösungen für die jeweils aktuellen Problemstellungen zu finden. Der Einsatz modernster Technologie und innovative Formen der Zusammenarbeit stehen dabei stets im Zentrum. Branchengrenzen stellen dabei keine Beschränkung dar, gilt es doch beim Stichwort Mobilität das ganze Ecosystem im Blick zu haben. Weitergehende Informationen finden Sie auf unserer Website.