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By Dr. Wolfgang Hildesheim Auf der ganzen Welt schreitet die digitale Transformation rasant voran. In einigen Bereichen wie dem E-Commerce erlebten Unternehmen in weniger als einem Jahr das...
By Dr. Wolfgang Hildesheim
Auf der ganzen Welt schreitet die digitale Transformation rasant voran. In einigen Bereichen wie dem E-Commerce erlebten Unternehmen in weniger als einem Jahr das Äquivalent von zehn Jahren Wachstum. Tatsächlich hat fast die Hälfte der Unternehmen (43 %) ihre Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) im letzten Jahr beschleunigt, wie aus dem jüngsten Global AI Adoption Index von IBM hervorgeht. Dabei setzen die Unternehmen vorwiegend auf virtuelle Assistenten zur Bewältigung des anschwellenden Anrufvolumens und ähnliche Wege zur Automatisierung. Derselben Umfrage zufolge gaben 80 % der Unternehmen an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten eine Form von Automatisierungssoftware einführen wollen.
Im Jahr 2022, wenn Probleme wie die Pandemie- und Lieferkettenkrise anhalten, könnten wir eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle und Innovationen im Bereich der KI sehen, da sich mit der Technologie einige Herausforderungen besser in Angriff nehmen lassen. Folgende fünf KI-Trends verfolgen Unternehmen aktuell, um digitale Vorteile zu nutzen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Effizienz zu erhöhen und neue Einnahmequellen zu erschließen:
1. Kundenbetreuung wird durch KI persönlicher
Virtuelle Assistenten wurden während der Pandemie zu einem wichtigen Instrument für große Organisationen und Behörden. Sie waren nicht nur ein wichtiges Hilfsmittel für die Verbreitung von Informationen, sondern auch für die Automatisierung von Arbeitsabläufen.
KI erhält hierdurch einen größeren Einfluss in der Kundenbetreuung. Im Jahr 2022 werden die Verbraucher mehr personalisierte und vollständig von virtuellen Assistenten durchgeführte Interaktionen mit ihren bevorzugten Einzelhändlern und Dienstleistern vornehmen. Ein Grund für die explosionsartige Zunahme der Personalisierung ist der bessere Zugang zu umfassenderen Daten, da Unternehmen auf Data-Fabric-Architekturen zurückgreifen, um ihre Daten wie nie zuvor zu nutzen. Durch die enorme Menge an Daten, die mit Data Fabric miteinander verbunden werden, können die virtuellen Assistenten besser trainiert werden und ihnen steht ein größerer Wissensschatz zur Beantwortung zur Verfügung, der es gleichzeitig ermöglicht, individueller und personalisierter auf die Anfragen zu reagieren.
Egal ob Finanzen, Verkehr oder Versicherungen – digitale Assistenten beantworten immer zuverlässiger immer komplexer werdende Fragen und helfen so dabei, den Arbeitsaufwand signifikant zu verringern. Einige laut einer Auswertung von Computer Bild und Statista führende Assistenten wurden von IBM entwickelt. Wie ein guter Assistent funktioniert und welche konkreten Anwendungsfälle es gibt, erklärt dieser Podcast:
2. KI schafft eine verlässliche, nachhaltige Zukunft
Verbraucher, Aufsichtsbehörden und Aktionäre üben immer größeren Druck auf Unternehmen aus, spürbare Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit zu erzielen. Auch der Klimawandel und extreme Wetterereignisse belasten die Lieferketten und Geschäftsabläufe. KI wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeits-Benchmarks erreichen. Dank KI können sie mehr Messungen und Datenerhebungen vornehmen sowie ihre Kohlenstoffbuchhaltung verbessern, Veränderungen in der Lieferkette besser vorhersagen und sie insgesamt widerstandfähiger machen. Die jüngste IBM CIO-Studie ergab, dass 42 % der befragten CIOs davon ausgehen, dass KI und andere fortschrittliche Technologien in den nächsten drei Jahren einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben werden – das ist der höchste Wert unter allen abgefragten Einflussbereichen. Vorausschauende Wartung, die die Notwendigkeit des Austauschs von Teilen und Geräten besser vorhersehbar macht oder KI, die Satellitenbilder von Stürmen und Waldbränden analysiert, und vieles mehr werden eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit spielen. So können Unternehmen sich besser auf extreme Wetterlagen vorbereiten, Lieferketten werden nicht unterbrochen und Risiken können minimiert werden. Ein spezielles Team bei IBM Deutschland kümmert sich um das Thema Nachhaltigkeit. Zudem unterstützt die Environmental Intelligence Suite Führungskräfte, sich besser auf Umweltereignisse vorzubereiten.
Unternehmen werden ihre Aufmerksamkeit auch darauf richten, weitere Unterbrechungen der Lieferkette abzumildern, indem sie in deren KI-gesteuerte Automatisierung investieren. Das wird die zugrundeliegenden Systeme der Händler schneller und effizienter machen. Dank maschinell erzeugter Daten, die von Sensoren, RFID-Tags, Zählern, Aktoren, GPS und anderen Geräten stammen, wird sich so z.B. das Inventar künftig selbst erfassen, Container werden ihren Inhalt erkennen und Paletten werden melden können, wenn sie an der falschen Stelle gelandet sind.
3. Mit KI das Potenzial von 5G verwirklichen.
Die 5G-Konnektivität bietet vielen Branchen ein enormes Entwicklungspotenzial, von Streaming und Kommunikation bis hin zu fortschrittlicher Robotik und Fertigung. Die Komplexität der heutigen Telekommunikationsnetze hat die Verwaltung und Kontrolle der Infrastruktur bisher jedoch extrem erschwert und war der Geschwindigkeit der Veränderungen nicht mehr gewachsen. Die heutigen Werkzeuge, Systeme und Methoden zur Verwaltung von Netzen sind für das Netz von morgen einfach besser geeignet.
Um die weltweite Einführung der 5G-Konnektivität voranzutreiben, setzen Kommunikationsdienstleister (CSPs) auf KI-gestützte Automatisierung und Netzwerkorchestrierung, um die Steuerung und Verwaltung von Netzwerken zu verbessern. Innovationen wie Network Slicing ermöglichen es Unternehmen, Service-Levels für jedes Gerät entsprechend des jeweiligen Bedarfs festzulegen. So kann beispielsweise ein autonomes Fahrzeug durch sehr niedrige Latenzzeiten unterstützt werden, während einer HD-Videokamera eine hohe Bandbreite zugewiesen werden kann. KI hat das Potenzial, schnell Änderungen im Netzwerk zu ermöglichen, die die Netzwerkleistung und -zuverlässigkeit durch die Anwendung von maschinellem Lernen optimieren. So hilft sie CSPs dabei, das Versprechen von 5G zu erfüllen.
Um eine solche KI zu entwickeln bietet IBM die Co-Creation-Methode IBM Garage an. Verschiedene Expertenteams aus den Bereichen Forschung, Strategie, Prozesse, Anwendungen, Infrastruktur und Technologie erarbeiten gemeinsam mit dem Kunden zunächst einen erste Demo-Version oder MVP (Minimal Viable Product), um das Potential von KI und die Machbarkeit zu zeigen.
4. Unternehmen sparen Kosten, wenn sie KI zur besseren Vorhersage von IT-Problemen nutzen – noch bevor sie auftreten
Als Verwalter der digitalen Infrastruktur eines Unternehmens standen CIOs im Jahr 2021 vor der Aufgabe, ihre Mitarbeiter aus der Ferne arbeiten zu lassen und neue Arten von Sicherheitsproblemen zu meistern. Gleichzeitig mussten sie die explosionsartige Zunahme von Daten bewältigen, die durch moderne Anwendungen, Monitoring-Lösungen und die verstärkte Nutzung digitaler Kanäle durch Mitarbeiter und Verbraucher erzeugt werden. Diese Bedingungen haben Unternehmen weiter unter Druck gesetzt, die Einführung von Automatisierungstechnologien aktiv voranzutreiben, auch um bessere Prognosen für auftauchende Probleme zu erhalten und dann entsprechend schneller reagieren zu können.
Eine Lösung kann hier AIOps sein: Sie ermöglicht es den IT-Teams eines Unternehmens, komplexe Arbeitsplatzumgebungen proaktiv zu verwalten und so möglicherweise viel Geld einzusparen. Im Jahr 2022 wird AIOps IT-Teams in die Lage versetzen, Probleme schneller und zuverlässiger zu diagnostizieren, als dies manuell möglich wäre, und sie von mühsamen, zeitintensiven Aufgaben zu befreien, um sich auf höherwertige Leistungen für das Unternehmen zu konzentrieren. AIOps wird diese IT-Teams auch in die Lage versetzen, Muster in den Daten zu erkennen, die auf ein potenzielles Problem hindeuten könnten, und so IT-Problemen zuvorzukommen, bevor sie auftreten.
5. Ein kontinuierlicher Fokus auf Sicherheit
Damit sich die KI in diesen Bereichen weiterentwickeln kann, müssen Unternehmen und Organisationen Fortschritte machen, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Der Kampf um das Vertrauen der Verbraucher findet an mehreren Fronten statt. Diese reichen von der Fähigkeit, KI-Entscheidungen verständlich und erklärbar zu machen, bis hin zur Gewissheit für die Verbraucher, dass ihre persönlichen Daten vor Cyberangriffen geschützt werden. Da Unternehmen und Behörden weiterhin in die Cybersicherheit investieren, wird KI eine noch wichtigere Rolle dabei spielen, Bedrohungen effizienter zu erkennen und auf sie zu reagieren, während sie sich in Richtung eines “Zero-Trust“-Ansatzes bewegen, um Risiken weiter zu reduzieren. So können Unternehmen sicherstellen, wer Zugriff auf welche Daten hat, während die KI sie dabei unterstützt, Bedrohungen zu erkennen, schneller und automatisierter darauf zu reagieren und künftige Angriffe zu antizipieren.
Artificial Intelligence for smarter Cybersecurity
Diese KI-Trends haben großes Potenzial, das Leben der Menschen durch einen besseren und zuverlässigeren Zugang zu Waren, Dienstleistungen und Informationen zu verbessern. KI, wie zum Beispiel IBM Watson, verändert schon heute verschiedene Branchen vom Einzelhandel bis hin zu Finanzdienstleistungen. Mehr dazu finden Sie hier.