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Intelligentes Instandhaltungsmanagement: Die KVB sagt Verspätungen den Kampf an
By | Solution Expert bei SPIE RODIAS GmbH
June 25, 2024
KVB

Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr sind frustrierend. Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG setzen deshalb auf intelligentes Instandhaltungsmanagement, um ihre gesamte Fahrzeugflotte zu warten...

Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr sind frustrierend. Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG setzen deshalb auf intelligentes Instandhaltungsmanagement, um ihre gesamte Fahrzeugflotte zu warten und ungeplante Ausfälle zu minimieren. Das wäre ohne intelligente Technologien auch kaum möglich: 394 Stadtbahnwagen in acht verschiedenen Typen und über 329 Busse in 22 unterschiedlichen Modellen samt Hybrid- und Elektrobusse befördern täglich Fahrgäste auf dem insgesamt 950 km umfassenden Streckennetz.

Wie können wir Ausfälle und Verspätungen möglichst gering halten? Mit dieser Frage sehen sich Verkehrsbetriebe in allen deutschen Städten konfrontiert. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben sich Unterstützung bei den Expert_innen der SPIE RODIAS GmbH, ein IBM Business Partner, und IBM Deutschland geholt, um diese Aufgabe besser zu bewältigen. Das Ziel: Die Flotte aus Bahnen und Bussen vorrausschauend zu warten, die Verfügbarkeit zu erhöhen und effizienter zu arbeiten. Fünf Betriebshöfe und eine Hauptwerkstatt mit über 500 Mitarbeitenden führen regelmäßig Wartungsarbeiten durch und sind zusätzlich für unvorhergesehene Reparaturen zuständig. Und das 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

2013 stand das Team der KVB vor einer Entscheidung: Sie konnten entweder die seit 30 Jahren genutzte Enterprise-Asset-Management (EAM) Lösung IBM Maximo auf die aktuellste Version erneuern oder auf ein neues EAM-System umsteigen. Eine detaillierte Untersuchung sollte zeigen, welcher Anbieter und welches System die künftigen Anforderungen der KVB am besten bedienen kann. Die EAM-Lösung sollte einen einheitlich gültigen Datenbestand abbilden, Dopplungen in den Daten vermeiden und gesetzliche Vorgaben sowie Regularien einbeziehen. Zusätzlich sollten auch Prozesse aus den Bereichen Einkauf, Fahrzeugdisposition, Buchhaltung, Materialwirtschaft und Arbeitsvorbereitung integriert werden.

Schlussendlich entschied sich die KVB dafür, weiterhin mit IBM Maximo zu arbeiten und erneuerte auf die Version IBM Maximo 7.6. Im Jahr 2015 waren alle Analysen und Prozesse abgeschlossen und die KVB und SPIE RODIAS starteten mit der Umsetzung. Für die KVB bedeutete das, ihre Stammdaten zu aktualisieren. Allein für die knapp 400 Stadtbahnwagen mussten circa 2.5 Millionen technische Teile geprüft und in die Datenbank eingespeist werden. Außerdem mussten die Mitarbeitenden der Werkstätten geschult werden, damit sie künftig die Anwendungen und Checklisten des Systems sowohl am Rechner als auch direkt an den Fahrzeugen am Tablet bedienen können.

Foto: Hauptwerkstatt Stadtbahn, Weidenpesch (Archiv, Kölner Verkehrs-Betriebe AG)

Die Einführung erfolgte daraufhin stufenweise. Die Werkstätten für die Stadtbahnwagen machten 2017 den Anfang, gefolgt von den Bus-Werkstätten 2019. Damit nicht genug, werden nun auch die Ticketautomaten im System abgebildet und auch die Automatenwerkstatt arbeitet seit 2020 mit dem bewährten EAM-System. Darüber hinaus werden alle nötigen Bauteile ebenfalls vom System getrackt und ihr Standort bzw. ihre Verfügbarkeit angezeigt. Dadurch hat die KVB heute einen gesamtheitlichen Echtzeit-Überblick über alle Fahrzeuge, Busse und Automaten.

Das Projekt ist damit aber nicht abgeschlossen. Die KVB und SPIE RODIAS arbeiten weiter gemeinsam an weiteren Verbesserungen, damit Verspätungen und Ausfälle noch geringer werden.

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