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In der heutigen Zeit, in der alle Wünsche und Bedürfnisse sofort befriedigt werden müssen, setzen Unternehmen auf digitale Technologien, um mit den Ansprüchen des „always on consumers“ von...
In der heutigen Zeit, in der alle Wünsche und Bedürfnisse sofort befriedigt werden müssen, setzen Unternehmen auf digitale Technologien, um mit den Ansprüchen des „always on consumers“ von heute Schritt zu halten und Marktanteile zu gewinnen. Viele der Marken, die wir kennen und denen wir vertrauen, nutzen die Hybrid-Cloud, damit sie schnelle und personalisierte Kundenerlebnisse schaffen, die im Mittelpunkt ihrer neuen Digital-First-Strategien stehen. Dieser dringende Modernisierungsbedarf hat die Bemühungen und Fortschritte rund um die digitale Transformation bei den Unternehmen in den Mittelpunkt gerückt.
Für den IBM Transformation Index: State of Cloud wurden über 3.000 Geschäfts- und IT-Entscheidungsträger_innen aus 12 Ländern und 15 Branchen befragt, darunter 253 Teilnehmer_innen aus Deutschland. Welche Ergebnisse haben sich hierbei für Deutschland ergeben?
Eine wesentliche Erkenntnis: 79 % der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen einen Hybrid-Cloud-Ansatz zur schnelleren Umsetzung der digitalen Transformation verfolgt. Darüber hinaus sahen 66 % der Befragten eine solide Hybrid-Cloud-Strategie als Schlüssel zur vollen Ausschöpfung des Potenzials der digitalen Transformation.
Da Unternehmen die Flexibilität verlangen, Daten über mehrere Clouds hinweg zu verwalten - sei es vor Ort oder dezentral am Rand des Netzwerks – kommt es zu einer deutlichen Abkehr vom Single-Cloud-Ansatz. Trotzdem haben Unternehmen immer noch Schwierigkeiten, das volle Potenzial der Hybrid-Cloud auszuschöpfen.
Schutz wichtiger Daten in der Hybrid-Cloud
Je weiter sich Unternehmen hinsichtlich der Hybrid-Cloud entwickeln, desto komplexer wird das Zusammenspiel aller Bereiche. Tatsächlich verwalten weniger als ein Viertel der Befragten ihre Cloud-Umgebungen vollständig. Das schnelle Zusammenfügen verschiedener öffentlicher und privater Clouds mit On-Premise-Umgebungen und deren unterschiedliche Behandlung kann jedoch zu blinden Flecken führen und somit ein Risiko für die Sicherheit darstellen.
Gleichzeitig müssen die befragten Führungskräfte auf das Fachwissen von Partnern zurückgreifen. Werden Partner aus dem Ökosystem nicht in Cloud-Umgebungen integriert, könnte sich dies nachteilig auswirken und zu Risiken in der Lieferkette von Dritt- und Viertanbietern führen. Tatsächlich nannten 44 % die Cybersicherheit als die größte Herausforderung bei der Einbindung von Partnern in die Cloud.
Diese zersplitterte Arbeitsweise setzt Firmen einem Risiko aus, das sie vermeiden sollten. Weltweit kostet eine Datenschutzverletzungen Unternehmen in diesem Jahr durchschnittlich 4,35 Millionen Dollar, was einen Anstieg von 13 % gegenüber 2020 bedeutet. Das ist das Ergebnis der Cost of a Data Breach Studie von IBM. Deswegen lautet die Frage, die sich Führungskräfte aktuell stellen: Wie können hybride Cloud-Umgebungen sicher und vollständig verwaltet werden, ohne die Innovation zu behindern?
Als eine Antwort darauf gaben 6 von 10 in der Umfrage an, dass ihre Unternehmen eine Vielzahl von Cloud-Sicherheitsfunktionen nutzen, wie z. B. Confidential Computing, mehrstufige Authentifizierung, Single Sign-On, VPNs und Zero-Trust-Verfahren. Dennoch stellt für die Hälfte die Umstellung auf die Cloud das größte Problem dar. Also wo ist die Diskrepanz?
Schließen der Qualifikationslücke
Kurz und knapp gesagt verfügen die Unternehmen nicht über genügend Fachkräfte mit den entsprechenden Fähigkeiten, um eine hybride Cloud-Umgebung zu konzipieren und zu betreiben. Das gilt vor allem dann, wenn dieser Mitarbeiterpool durch die Betreuung verschiedener Clouds möglicherweise sehr spärlich bestückt ist.
Auf die Frage nach den Hürden für eine hybride Cloud-Integration gaben 74 % der Befragten an, dass mangelnde Kenntnisse im Bereich des Cloud-Anwendungsmanagements eine große Schwierigkeit sind - und dadurch ein Hindernis für bessere und sicherere Cloud-Implementierungen. Um die Sicherheitsprobleme zu überwinden, sucht deswegen mehr als die Hälfte der Unternehmen nach Fachkräften, die diese Qualifikationslücke schließen können. Dementsprechend haben 58 % der Unternehmen spezielle Cloud-Rollen geschaffen, weitere 36 % planen dies in den nächsten zwölf Monaten. Weltweit sind Unternehmen da schon weiter: 71% gaben an, bereits Stellen geschaffen zu haben.
Es reicht jedoch nicht, einfach nur neue Mitarbeiter_innen einzustellen - die Unternehmen müssen auch ihre Teams in Cloud-Kompetenzen schulen. Auf diese Weise können sie genau die Art von Cloud-Fachkräften aufbauen, die für die Umsetzung einer robusten Hybrid-Cloud-Strategie erforderlich sind - und die die Anforderungen vom CIO bis hin zu den verschiedenen Bereichen des Unternehmens unterstützen.
Bewältigung der Komplexität der Compliance
Für stark reglementierte Branchen sind all diese Herausforderungen sogar noch umfangreicher. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass die Erfüllung von Auflagen und Compliance-Anforderungen in der Cloud zu schwierig ist, sodass die Unternehmen nicht den vollen Nutzen aus der Cloud schöpfen können. Dies gilt für alle Bereiche, aber insbesondere für Finanzdienstleistungen sowie Telekommunikation und Behörden, die angesichts komplexer Compliance- und Regulierungsanforderungen besondere Vorgaben zu erfüllen haben.
Viele Aufsichtsbehörden drängen Einrichtungen wie zum Beispiel Finanzinstitute mehrere Clouds zur Minimierung von Systemrisiken zu verwenden. Deshalb kann ein ganzheitlicher Überblick über ihre hybride Cloud-Umgebung diesen Unternehmen dabei helfen, ihre Compliance schneller nachzuweisen - und so Zeit und Ressourcen zum Vorantreiben von Innovationen freizusetzen, die die heutigen Verbraucher erwarten.
In der sich ständig wandelnden Geschäftswelt sollten Führungskräfte jetzt über die Einführung der Hybrid-Cloud hinausgehen und sie meistern. Sobald sie die Hürden in Bezug auf Qualifikation, Sicherheit und Compliance überwunden haben, können sie die Vorteile eines hybriden Cloud-Ansatzes voll ausnutzen - für ihre digital ausgerichteten Kunden, als auch für ihr Geschäftsergebnis.
Das IBM Institute for Business Value hat einen neuen Bericht mit dem Titel "A Comparative Look at Enterprise Cloud Strategy" veröffentlicht, der einen Handlungsleitfaden enthält, wie Führungskräfte den Index nutzen können, um die digitale Transformation ihres Unternehmens voranzutreiben.