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Die digitale Transformation vollzieht sich schneller als je zuvor. Die Nutzung von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) in HR wird Tätigkeiten neu definieren, die...
Die digitale Transformation vollzieht sich schneller als je zuvor. Die Nutzung von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) in HR wird Tätigkeiten neu definieren, die Mitarbeiterproduktivität verbessern und die Personalentwicklung beschleunigen. Tatsächlich sind Know-how und Kultur – nicht Technologie – die größten Hindernisse für Unternehmenswachstum im KI-Zeitalter. Das heißt, CEOs zählen auf ihren Chief Human Resources Officer (CHRO), wenn es darum geht, kulturelle Veränderungen anzuleiten, Talentmanagement zu betreiben und Kosten zu senken. Es ist jetzt Zeit zu handeln: Die Zukunft ist bereits Gegenwart.
Kapitel 2 – KI in HR als wichtiger Verbündeter
HR ist nicht gerade der Sektor, der sich einem aufdrängt, wenn man über technologische Innovation spricht. Wie wir jedoch in Kapitel 1 herausgefunden haben, haben Daten und KI bereits wesentliche Auswirkungen in zukunftsgerichteten Unternehmen, deren Führungskräfte erkannt haben, dass Talente für den künftigen Unternehmenserfolg von fundamentaler Bedeutung sind. Tatsächlich verändert sich die Funktion des CHRO selbst, dass man sie kaum noch erkennt.
Einige sind darauf besser vorbereitet als andere: 51 % der CHROs sagen, dass sie genauer wissen müssen, wie neue Technologie ihre Belegschaft unterstützen wird. In diesem Kapitel werde ich auf einige der Innovationen eingehen, die bereits jetzt die Unternehmensführung und die Erfahrungen von Mitarbeitern grundlegend verändern.
CHROs sollten zwei Dinge im Hinterkopf behalten, wenn sie künftige Prioritäten planen. Erstens muss KI, wenn bereits die ersten Schritte unternommen wurden, in jeden Aspekt der HR-Organisation einfließen. Zweitens müssen Unternehmen, wenn wichtige Kenntnisse im digitalen Bereich knapp werden, talentorientierter werden. Zweifellos generieren HR-Abteilungen mehr Daten denn je. Am erfolgreichsten werden die sein, die große Datenmengen nutzen können, um Effizienzen zu erzielen und vorausschauend und nicht rückwirkend auf die Notwendigkeit zu reagieren, Mitarbeiter mit dem Know-how anzuziehen, zu binden und zu beteiligen, die das Unternehmen in die Zukunft führen werden.
Für clevere CHROs ist KI in HR ein wichtiger Verbündeter. KI nimmt riesige Datenmengen blitzschnell auf und gibt dann basierend auf diesen Daten objektive Empfehlungen, um den menschlichen Instinkt zu ergänzen. Von der Automatisierung grundlegender Transaktionen – wodurch HR-Teams mehr Zeit für strategische Planungen haben – bis zu KI-fähigen Apps, die die Mitarbeiterleistung verbessern, gibt es sehr wenige Aspekte der Mitarbeitererfahrung, die von technologischer Innovation unberührt bleiben werden.
IBM hat KI-fähige Innovationen in das eigene Unternehmen integriert, erzielt damit Einsparungen von etwa 300 Millionen US-Dollar und beginnt nun damit, sie Kunden zu empfehlen. Hier ein paar Ansatzpunkte:
Personalbeschaffung
KI im HR-Bereich reduziert den Aufwand für die Sichtung einer großen Anzahl von Bewerbungen und Lebensläufen – eine Aktivität, die heute viel Zeit des zuständigen Teams beansprucht. KI kann die Einstellungshistorie und externe Datenquellen des Unternehmens analysieren, um wichtige Attribute für den Erfolg in einer bestimmten Funktion festzulegen und dann die qualifiziertesten Kandidaten zu finden. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass KI verbunden mit Analysefunktionalität unbewusste Voreingenommenheit in der Einstellungshistorie eines Unternehmens in Bezug auf Geschlecht, Herkunft, Alter, Ausbildung und vorheriger Beschäftigung identifizieren und adressieren kann. KI kann sogar dazu beitragen, vergangene Erfolge zu wiederholen, indem Kandidaten mit ähnlichen Kenntnissen und Merkmalen wie ein Top-Mitarbeiter gesucht werden.
Stellensuche
KI kann auch den Personalbeschaffungsprozess aus der Perspektive des Kandidaten verbessern, indem Arbeitssuchende dabei unterstützt werden, eine Stelle zu finden, die ihren speziellen Kenntnissen, Präferenzen, ihrer Berufserfahrung und Bildung entspricht. Da KI aus unstrukturierten Daten Erkenntnisse ziehen kann, können Empfehlungen gefunden werden, die dem Bewerber früher möglicherweise nie eingefallen wären. Darüber hinaus kann der potenzielle Bewerber im Rahmen eines Gesprächs mit einem virtuellen Assistenten Fragen zu Strategie und Kultur (und sogar Dress-Code) des Unternehmens stellen, um herauszufinden, ob das Unternehmen zu ihm passt.
Onboarding
Sobald eine Person in einem Unternehmen eingestellt wurde, können virtuelle Assistenten grundlegende Onboarding-Aufgaben übernehmen und zum Beispiel einfache Fragen beantworten, die alle neuen Mitarbeiter zu Gehalt, Prozessen und Bürologistik haben.
Schulung und Entwicklung
KI kann einen neuen, fortlaufenden Ansatz für die Schulung und Entwicklung von Mitarbeitern darstellen, der Inhalte – wie etwa Artikel, Podcasts und Videos – mundgerecht bereitstellt, und basierend auf der Funktion und den Interessen des Mitarbeiters persönliche Empfehlungen abgeben.
Beruflicher Werdegang
KI kann Mitarbeiter begleiten, um ihnen Ratschläge und Anweisungen zu ihren Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. KI dient hier als virtueller Coach, der Kenntnisse, Interessen und Leistungen eines Mitarbeiters erfasst, und bietet personalisierte Ratschläge, um den Weg für Aufstiegsmöglichkeiten zu ebnen. Außerdem kann KI Daten darüber erfassen, wohin sich ähnlich qualifizierte Personen normalerweise entwickeln (20 % der vergleichbaren Mitarbeiter haben folgende Stelle eingenommen), und Schulungen empfehlen, die dafür erforderlich sein könnten.
Gehaltsprüfung
KI kann objektive Zahlen und Fakten bereitstellen, um Gehaltsentscheidungen mit Informationen zu unterlegen. Hierbei werden unter anderem Aspekte einbezogen werden, wie z. B. wann der Mitarbeiter zuletzt eine Gehaltserhöhung bekommen hat, welche Kenntnisse im letzten Jahr erworben wurden, wie das auf dem Markt übliche Gehalt für die Stelle aussieht und wie aufwändig es wäre, einen Ersatz einzustellen. Dadurch wird das Gehaltsgespräch am Ende des Jahres zu einem dynamischen Austausch über Kenntnisse und Neuerfindung, nicht nur über die Leistung im vergangenen Jahr.
Produktivitätssteigerung
KI kann die Produktivität steigern, indem Mitarbeiter zu Feedback ermutigt werden. Kollegen können sich nach einer Besprechung oder der Abgabe eines Projekts gegenseitig direkt Feedback geben, das wiederum in ihren beruflichen Werdegang einfließt. Damit kann der tagtägliche zeitintensive Verwaltungsaufwand reduziert werden, beispielsweise durch Unterstützung von Apps, um das Erfassen und Teilen von Ausgaben zu vereinfachen oder um schnell Kollegen mit den erforderlichen Kenntnissen zu finden, die bei einem Projekt innerhalb des Unternehmens mithelfen sollen.
Innovationen wie diese sorgen letztendlich dafür, dass Tätigkeiten bedeutsamer werden, da der Aufwand für grundlegende Transaktionen reduziert und die richtigen Talente ohne Umwege in die richtigen Unternehmensbereiche gelotst werden.
Im nächsten Kapitel dieser Reihe werden einige der häufigen Mythen und Irrglauben von Führungskräften zum Thema KI in HR angesprochen, außerdem möchten wir Sie dabei unterstützen, Vorstandsmitglieder für KI zu begeistern.
Wir sehen uns im nächsten Kapitel, oder besuchen Sie unsere Website, um weitere Informationen zu erhalten.