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Hinter uns liegt ein herausragendes Jahr für das Cloud Computing. Ansätze rund um die hybride Multi-Cloud verzeichneten 2019 ein enormes Wachstum und stellten sich als die bevorzugte Strategie...
Hinter uns liegt ein herausragendes Jahr für das Cloud Computing. Ansätze rund um die hybride Multi-Cloud verzeichneten 2019 ein enormes Wachstum und stellten sich als die bevorzugte Strategie von Unternehmen heraus, die nach einer flexiblen und effizienten Möglichkeit suchten, ihre Workloads in die Cloud zu verlagern. Neben einer Kostensenkung bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktivität sowie dem Heben von Innovationspotenzialen stehen dabei vor allem Aspekte der Offenheit und Flexibilität im Vordergrund. Es gilt, die Bindung an nur einen Cloud-Anbieter zu vermeiden. Die Vorteile der hybriden Multi-Cloud sind dabei so signifikant, dass das Geschäftspotenzial mittlerweile auf ca. 1,2 Billionen US-Dollar geschätzt wird.
Diese Dynamik wird 2020 weiter zunehmen, da Unternehmen aller Branchen hybride Multi-Cloud-Strategien einsetzen, um schnell Anwendungen zu implementieren, die die digitale Transformation beschleunigen und gleichzeitig einen völlig neuen, vor allem individuelleren Zugang zu Endkunden bieten. Außerdem greifen Unternehmen zunehmend auf fortschrittliche Security-Lösungen zurück, um zu gewährleisten, dass ihre Inhalte angesichts der stetig zunehmenden Bedrohungen sicher bleiben. Neben dem Thema Sicherheit steht auch der vertrauensvolle und transparente Umgang mit den eigenen Daten und Anwendungen immer stärker im Vordergrund – ein Thema, bei dem sich IBM über die letzten hundert Jahre durch den vertrauensvollen Umgang auch mit den sensibelsten Daten hohes Vertrauen in der Gesellschaft und bei unseren Kunden erarbeitet hat. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Dafür sorgen unsere Grundsätze zu Trust & Transparency, zum Beispiel bei der Implementierung und Anwendung von KI-Technologien wie IBM Watson.
Darüber hinaus werden uns in diesem Jahr neue Technologien beschäftigen. Vor allem die Einführung von 5G wird einen neuen, sehr starken Schub für Edge-Szenarien im Zusammenspiel mit Cloud Computing mit sich bringen. Die Einführung und vor allem Skalierung dieser Technologien in den Unternehmen wird dabei noch stärker von Automatisierung begleitet. Neben dem noch immer andauernden kulturellen Wandel sowie den richtigen Skill-Profilen bei den eigenen Mitarbeitern, sind hier vor allem entsprechende Automatisierungs-Tools notwendig, um die komplexen Cloud-Ökosysteme effizient und zielgerichtet verwalten zu können.
Fünf Trends, die Unternehmen im Zuge der Cloud-Migration 2020 begleiten werden:
1. Mit 5G können mehr Unternehmen Edge als Teil ihrer hybriden Cloud-Strategien nutzen
Edge Computing, bei dem die Rechenleistung so nah wie möglich am Ort der Datengenerierung erbracht wird, ist in vielerlei Hinsicht das nächste Kapitel in Sachen Cloud. Händler profitieren von schnelleren Erkenntnissen über Kauftrends von Verbrauchern, produzierende Unternehmen können vorbeugende Wartungsarbeiten an Geräten und Produktionsanlagen durchführen, die kurz vor einem Ausfall stehen. Und Mobilfunkanbieter sind in der Lage, vor allem neue Möglichkeiten im Bereich Augmented Reality anzubieten.
5G ist eine entscheidende Schlüsseltechnologie für Edge. Sie liefert höhere Geschwindigkeiten und größere Bandbreiten, die zur umfassenden Reduzierung der Datenlatenz erforderlich sind. Zudem ist 5G deshalb ein so entscheidendes Element, weil immer mehr Unternehmen Edge in ihre hybriden Cloud-Strategien integrieren möchten. Die hybride Cloud fungiert auch weiterhin als Aggregationspunkt für die wichtigsten Daten- und Back-End-Funktionen, während Edge Analysen und andere Kernfunktionen in Echtzeit dort unterstützt, wo Daten generiert und Aktionen durchgeführt werden.
2. Die Automatisierung dominiert die nächste Phase der hybriden Multi-Cloud
Unternehmen setzen zunehmend auf hybride Multi-Cloud-Strategien und nutzen dabei die Flexibilität, geschäftskritische Anwendungen in die Umgebung ihrer Wahl zu verlagern – in öffentliche bzw. private Clouds oder On-Premise-Umgebungen. Tatsächlich hat die hybride Cloud ein Geschäftspotenzial von 1,2 Billionen US-Dollar und fast 80 Prozent der IT-Entscheider sehen ein solches Cloud-Modell künftig in ihrem Unternehmen. Doch gerade die Vorteile hybrider Umgebungen, zum Beispiel Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit und Unterstützung einer Vielzahl von Anwendungen, APIs und Datentypen, erfordern veränderte Vorgehensweisen und die richtigen Werkzeuge.
Eine der zentralen Herausforderungen ist die Verwaltung der hybriden Multi-Cloud-Landschaft. 2020 werden noch mehr Unternehmen verschiedene Clouds nutzen. Die entscheidende Frage wird sein: Wie können die in den verschiedenen Umgebungen verteilten Daten effektiv verwalten werden?
3. „Kommandozentralen“ für Sicherheit nehmen als Bestandteil hybrider Cloud-Strategien immer mehr zu
Etwa 60 Prozent der IT-Entscheider nennen Sicherheit die wichtigste Eigenschaft bei der Auswahl des geeigneten Cloud-Anbieters. 2020 wird es zunehmend Tools geben, die durch Dashboards zentral Informationen zu Sicherheitsvorkommnissen zur Verfügung stellen und damit die Grundlage liefern, noch schneller – und automatisiert – auf entsprechende Vorfälle reagieren können.
„In der hybriden Multi-Cloud-Welt braucht man eine Kommandozentrale“, so Hillery Hunter, VP and CTO IBM Cloud. „Traditionell wird sie als Sicherheitszentrale bezeichnet. Dieser ganze Bereich entwickelt sich erheblich weiter. Wir sehen eine enorme Resonanz in Bezug auf die Vorstellung, dass ein einziges, zentrales Dashboard in einer hybriden Multi-Cloud wichtig sein wird.“
4. Vermehrte Nutzung branchenoptimierter Clouds – über das Bankwesen hinaus
Wenn sich Unternehmen der Cloud zuwenden, suchen sie nach Lösungen, die den Anforderungen ihrer spezifischen Branche gerecht werden. Insbesondere für stark regulierte Branchen müssen die Cloud-Funktionen die Belastungen in Bezug auf die Compliance verringern. Laut einer aktuellen Studie von Thomson Reuters sind Finanzdienstleistungsunternehmen beispielsweise täglich im Schnitt mit 220 Aktualisierungen von Vorschriften konfrontiert. 71 Prozent der Unternehmen erwarten, dass diese Zahl im nächsten Jahr weiter steigen wird.
Die öffentliche Cloud für Finanzdienstleistungsunternehmen gibt es seit 2019. Die Bank of America nutzt diese branchenspezifische Cloud für das Hosting wichtiger Anwendungen und Workloads zur Unterstützung ihrer 66 Millionen Bankkunden – ein wichtiger Erfolgsnachweis und ein Vorbild, dem bald andere Branchen folgen werden.
Eine globale Studie von IBM zeigt, dass nur 40 Prozent der Unternehmen heute über die Kompetenzen verfügen, komplexe Multi-Cloud-Umgebungen zu verwalten. Hier helfen Anbieter branchenspezifischer Services, indem sie Unternehmen die Komplexität eigener Infrastrukturen und Architekturen abnehmen.
5. Open Source Tools breiten sich aus – unter anderem um das Management von Containern benutzerfreundlicher zu machen
Open-Source-Technologien haben einen immensen Einfluss auf die Cloud. 2019 nutzen Unternehmen diese, um ihre Infrastruktur zu modernisieren und die Einführung hybrider Multi-Cloud-Modelle zu beschleunigen. 2020 konzentrieren sich Entwickler auf Tools zur schnellen Bereitstellung von Anwendungen. Diese benötigen Unternehmen, um bei der digitalen Transformation die Nase vorn zu behalten.
Zusammenfassend lässt sich in Bezug auf die Zukunft sagen, dass Unternehmen ein breiteres Portfolio an Optionen zur Verfügung stehen wird, um das Workload Management zu erleichtern. Die Anwendungsbereitstellung wird beschleunigt, maximale Sicherheit gewährleistet und zusätzliche Technologien wie Edge werden genutzt. Tatsächlich bietet die schöne neue Cloud-Welt im neuen Jahrzehnt einen hohen Mehrwert sowie eine Ausfallsicherheit und Reaktionsfähigkeit, von der man noch vor wenigen Jahren nur träumen konnte.