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Dass die digitale Transformation Auswirkungen auf die Mehrheit der bestehenden Berufsbilder und Arbeitsplätze, auf Lernmethoden und Prozessabläufe aller Art hat, ist hinlänglich bekannt. Auch,...
Dass die digitale Transformation Auswirkungen auf die Mehrheit der bestehenden Berufsbilder und Arbeitsplätze, auf Lernmethoden und Prozessabläufe aller Art hat, ist hinlänglich bekannt. Auch, dass in vielerlei Hinsicht Handlungsbedarf besteht, ist nicht neu. Wie nachteilig bis schmerzhaft ein Mangel an digitalen Kompetenzen und Infrastrukturen bei Unternehmen, öffentlicher Verwaltung und Privathaushalten allerdings tatsächlich sein kann, zeigt sich in der aktuellen Situation wie unter einem Brennglas. Viele sind, so zeigt sich jetzt, nur mangelhaft gerüstet. Um bei Lernmethoden zu unterstützen und die Situation für unsere Kinder und Jugendlichen beim virtuellen Unterricht zu verbessern, haben IBM und Cisco sich zusammengetan, um Lehrern und Schülern durch die Einführung einer digitalen Plattform den Fernunterricht zu ermöglichen (Anmeldung Deutschland und Österreich). In ganz Europa wird das Programm bereits angenommen, wobei 2.500 IBM-Mitarbeiter freiwillig 80.000 Studenten in 1.200 Schulen beraten und zur Seite stehen.
Die Situation beim Unterricht ist nur ein Beispiel, das uns den Wert von und die Notwendigkeit der Aneignung digitaler Kompetenzen vor Augen führt. Wir appellieren, das auch nach der akuten Phase der Krise nicht zu vergessen und den Weg der Digitalisierung mit Schwung weiterzutreiben.
Ausbildung wichtiger denn je
Digitalisierung definiert sich aus zwei Blickwinkeln: Infrastruktur und gelernter Umgang mit den digitalen Möglichkeiten. Das Weltwirtschaftsforum stellt fest, dass sich die erforderlichen beruflichen Qualifikationen bis 2022 deutlich verschieben werden. Mobiles Internet und Cloud-Technologie haben die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, bereits verändert.
Ein Schwerpunkt der Corporate Social Responsibility (CSR) Aktivitäten von IBM liegt auf dem Bereich Ausbildung und Qualifikation, um derzeitige und zukünftige Beschäftigte auf diese Anforderungen vorzubereiten. Besonderes Augenmerk wird hier auf Menschen aus sozial benachteiligten Gruppen gelegt. Als führendes Technologieunternehmen haben wir nicht nur die große Chance, sondern auch die Verantwortung, die Menschen mit den erforderlichen technologischen Fähigkeiten auszustatten, um auf dem sich entwickelnden Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Wie Ginni Rometty, CEO von IBM, erklärte: „Letztlich geht es bei unserer Herausforderung als Gesellschaft nicht darum, dass KI Arbeitsplätze ersetzt – es geht um Menschen und Fähigkeiten. Wenn wir neue Technologien in die Welt einführen, aber unsere Arbeitskräfte nicht mit den notwendigen Fähigkeiten ausstatten, werden wir unserer Verpflichtung als verantwortungsbewusste Innovatoren nicht gerecht“.
Fähigkeiten mit echten Stellenangeboten verbinden
SkillsBuild ist die neue digitale Plattform von IBM CSR, die Arbeitssuchenden, einschließlich Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Migrationserfahrung und Asylsuchenden, eine Beurteilung der beruflichen Eignung, Schulungen, personalisiertes Coaching und das für den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt erforderliche Erfahrungslernen bietet. Mit der SkillsBuild Initiative adressiert IBM wesentliche Aspekte für das künftige Berufsleben. So führt das Programm die Teilnehmenden an die Grundlagen des lebenslangen Lernens heran, indem eigenverantwortliches sowie selbstgesteuertes Lernen auf einer Online-Plattform vermittelt wird. Ergänzend wird über einen „Blended Learning“-Ansatz das Gelernte in einem konkreten Projekt umgesetzt. Die Teilnehmenden erfahren dabei auch, welche Berufsbilder und Arbeitsplätze eine solide und zukunftsorientierte Beschäftigungsperspektive bieten.
Erste Erfahrung mit dem neuen Programm
Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Erwachsenen der Zielgruppe konnten IBM Volunteers im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Organisation JOBLINGE in Frankfurt machen. JOBLINGE ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit verschrieben hat. Zu ihren Zielgruppen gehören junge Leute mit schwierigen Startbedingungen, überwiegend mit Migrationshintergrund oder Geflüchtete. Diese Menschen sind bei der Suche nach einem Arbeitsplatz oft wenig erfolgreich. Das Team der JOBLINGE unterstützt mit Bewerbertraining und der Besonderheit des JOBLINGE Programms, einem dediziert zugeordneten Mentor.
Über einen Zeitraum von vier Monaten haben IBM Volunteers aus dem Raum Frankfurt gemeinsam mit JOBLINGE zwei Projektgruppen betreut. Die Teilnehmer konnten dabei Erfahrungen im Projektmanagement, der Projektarbeit im Team, in der Anwendung von Design Thinking sowie in der Konzeption sammeln und haben bereits die Programmierung von kleineren Anwendungen im Kontext ihres Lebensalltags realisiert. Für die Teilnehmer war es eine wertvolle Erfahrung, denn sie haben teilweise seit längerer Zeit wieder einen wertschätzenden und respektvollen Umgang erfahren und die Chance erkannt, dass Qualifikation und Lernen ihnen helfen kann, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
Lessons Learned
Auf Basis der Erfahrungen haben wir mittels einer gemeinsamen Aufarbeitung der Erkenntnisse das Programm noch besser auf die Zielgruppe ausgerichtet. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass eine längere Vorbereitungsphase erforderlich ist, in der die jungen Leute wichtige Einstiegsqualifikationen über die SkillsBuild Plattform erwerben. Das sind so grundlegende Dinge wie beispielsweise das Navigieren auf einer Online-Lernplattform, Erstellen von Präsentationen und auch die Zusammenarbeit in einem Team.
Geplant ist, dass wir die Arbeit mit den JOBLINGEN im Laufe des Jahres mit einer weiteren Gruppe fortsetzen. Das Ziel unseres Engagements ist es, das Potenzial dieser Gruppen zu erschließen, ihnen eine Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen und sie in die Lage zu versetzen, ihren Beitrag zu leisten.