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Das Tempo in der Geschäftswelt nimmt zu. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen heute mit einer Geschwindigkeit arbeiten, die vielen Menschen schon jetzt Kopfschmerzen bereitet....
Das Tempo in der Geschäftswelt nimmt zu. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen heute mit einer Geschwindigkeit arbeiten, die vielen Menschen schon jetzt Kopfschmerzen bereitet. Hier kann Automatisierung wahre Wunder wirken: Sie hilft branchenübergreifend, Kapazitätslücken zu überwinden, die Produktivität zu steigern und finanzielle Einsparungsziele erfolgreich umzusetzen. Und das nicht nur im industriellen Kontext: Unternehmen wie die BWI GmbH, der Digitalisierungspartner der Bundeswehr, haben diese Herausforderung bereits angenommen und setzen IT-Automatisierung zur Steigerung ihrer IT-Effizienz gezielt ein. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch andere Unternehmen diese Möglichkeiten erkunden und nutzen.
Automatisierung ist bei weitem keine bloße Option mehr, sondern wird für viele Unternehmen immer mehr zu einer Notwendigkeit. Unter dem Begriff ist die Anwendung von Technologien, Programmen, Robotern oder Prozessen zu verstehen, die dazu dienen, Ergebnisse mit minimalem menschlichem Einsatz zu erzielen. So gesehen, entwickelt sich die Automatisierung zu einem der großen Differenzierungsfaktoren von Unternehmen, die florieren, und solchen, die – im schlimmsten Fall – scheitern. Welche Geschäftschancen ergeben sich durch die Automatisierung und was hält manche Unternehmen bislang davon ab, diese einzusetzen?
Seit Anbeginn der Zeit haben die Menschen Werkzeuge benutzt, um sich das tägliche Leben zu erleichtern. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Automatisierung zum Goldstandard entwickelt: Sie trägt dazu bei, Arbeit attraktiver zu machen und die Produktivität eines Unternehmens zu steigern, indem sie komplexe Aufgaben vereinfacht und den Aufwand für weniger anspruchsvolle oder repetitive Tätigkeiten reduziert.
Unterscheidung industrielle Automation und IT-Automatisierung
Oftmals besteht die irrtümliche Auffassung, dass „Automatisierung“ gleichbedeutend mit dem Ersatz menschlicher Arbeitskräfte durch Roboter ist. Hier bewegen wir uns im Bereich der industriellen Automation, z.B. in Fertigungsanlagen oder -straßen, wie sie im Automobilbau anzutreffen ist. Doch Automatisierung ist weiter gefasst und findet nicht nur in der Industrie statt: Gerade in der IT hilft sie, Systeme und Prozesse zu beschleunigen und die wachsenden IT-Umgebungen in einem Unternehmen im Griff zu behalten. Unter IT-Automatisierung versteht man die Erstellung und Implementierung automatisierter IT-Prozesse und Software anstelle zeitaufwändiger manueller Tätigkeiten. Denn Cloud- und Technologie-Stacks produzieren enorme Datenmengen. Eine Anwendung hat heute im Durchschnitt mehr als 500 Abhängigkeiten, die gemanagt werden müssen. So geht zum Beispiel IDC davon aus, dass in den nächsten vier Jahren u.a. dank Künstlicher Intelligenz (KI) eine Milliarde neuer Anwendungen entwickelt werden.
Die Informationsflut bewältigen
Angesichts der explosionsartigen Zunahme von Daten, die in Organisationen aller Branchen Tag für Tag gesammelt werden, ist es inzwischen fast utopisch geworden, dass einzelne Menschen noch in der Lage sein sollen, diese Informationsflut sinnvoll zu verwalten, zu überwachen und in Unternehmensziele umzusetzen. Obendrein hat das Tempo der operativen Tätigkeiten dermaßen stark zugenommen, dass Unternehmen, die sich ausschließlich auf menschliche Arbeit verlassen, kaum mehr konkurrenzfähig sind. Die Verwaltung und der Betrieb so vieler Anwendungen ist fast nur noch mit Unterstützung von IT-Automatisierungtechnologien zu bewältigen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass laut IBV-Studie 65 % der IT-Führungskräfte erwarten, dass KI dazu beitragen wird, IT-Probleme automatisch oder mit nur wenig menschlichem Zutun lösen zu können. Über 80 % der IT- und Betriebsleiter sind sogar der Meinung, dass in den nächsten zwei Jahren Automatisierung für die schnelle Einführung generativer KI-Funktionalitäten entscheidend ist. Sie planen, sich auf die Automatisierung des IT-Netzwerkbetriebs (89%) und des IT-Service-Managements (83%) zu konzentrieren. Wir beobachten auch, dass in vielen Sektoren eine immer größer werdende Lücke zwischen technologischen Anforderungen, vorhandenem Wissen sowie den zur Verfügung stehenden Fachkräften entsteht. Hinzu kommt, dass es schon heute in Zeiten des Fachkräftemangels für viele Unternehmen herausfordernder als je zuvor ist, die richtigen Talente zu finden und langfristig zu halten. Sie müssen also neue Wege finden, um das Potenzial ihrer Mitarbeitenden maximal zu fördern und Leistungsträger_innen zum Bleiben zu motivieren.
An dieser Stelle kommt eine Erkenntnis in Spiel, die bis heute Gültigkeit hat: Durch die Automatisierung der IT ist es möglich, dass IT-Verantwortliche repetitive Prozesse und Routineaufgaben schneller und effizienter erledigen können, um selbst mehr Freiraum für anspruchsvollere Aufgaben zu haben. Eine Win-Win-Situation: Durch eine höhere Sinngebung bei der Arbeit wächst die Zufriedenheit der Beschäftigten, das wiederum führt zu mehr Produktivität. Denn wer möchte nicht gerne das Gefühl haben, einen aktiven Beitrag zur Wertschöpfung zu leisten, anstatt „nur“ dafür zu sorgen, den Betrieb am Laufen zu halten? IT-Automatisierung gibt Menschen die Möglichkeit, sich auf verantwortungsvollere und erfüllendere Aufgaben zu konzentrieren.
Ausloten neuer Möglichkeiten bei gleichzeitiger Kostenreduzierung
Ein gutes Beispiel für eine effiziente IT-Automatisierungsanwendung ist die Dateneingabe, auf deren Basis Unternehmen zielgerichtete Analysen vornehmen können. Allerdings sagen laut IDC-Studie 33 % der Führungskräfte, dass sie bereits vorhandene Daten zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht nutzen können. Die Entscheidungsfindung in einem Unternehmen kann durch IT-Automatisierung wesentlich verbessert und beschleunigt werden. Ein relativ schnell sichtbares Resultat, das sich daraus ergibt, ist ihr Einsatz zur besseren Ressourcennutzung. Bei der Beurteilung von Unternehmen, die sich zu einem effizienteren Betrieb entwickeln wollen, stellt IBM anhand von Kundenengagements im Durchschnitt fest, dass 30 Prozent der Ausgaben für Rechenzentren oder Clouds verschwendet werden. IT-Automatisierung hilft dabei, dass überflüssige IT-Ressourcen schneller identifiziert und reduziert werden können.
Die BWI GmbH, der Digitalisierungspartner der Bundeswehr, nutzt zur Steigerung der IT-Effizienz die Automatisierungslösungen Turbonomic und Instana von IBM. Nach ersten Gesprächen im September 2022 entwickelte ein IBM Team einen umfassenden Ansatz zur IT-Automatisierung, der in einem "Proof of Values" getestet wurde. Dieser Ansatz beinhaltete die Berücksichtigung von Tools, IT-Architektur, Prozessen und der Unternehmenskultur bei der BWI. Beim Test der Lösungen zeigten sich sofort wirtschaftliche und technische Vorteile: Mit diesen Produkten kann die BWI die Leistung ihrer IT-Ressourcen besser analysieren und nutzen, was zu einer effizienteren Nutzung der Rechenzentrumskapazität und einer Zeitersparnis bei Standardaufgaben führt. IBM Turbonomic hilft beispielsweise, die Leistung und Kosten von IT-Infrastruktur zu optimieren. Bereits eine Stunde nach der Installation schlug die Softwareplattform erste Optimierungsmaßnahmen vor.
Neue Wege gehen – Innovation fördern
Auch sonst ist die Kosten-Nutzen-Analyse bei IT-Automatisierungsprojekten in der Regel recht einfach: Wie im genannten Beispiel können die neuen Lösungen bereits wenige Stunden nach ihrer Installation zu merklichen Kostensenkungen beitragen. Betriebliche Effizienz wiederum bedeutet auch eine schnellere Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen, was insgesamt zu einer besseren Kundeninteraktion und -zufriedenheit führt.
In Summe gesehen hilft IT-Automatisierung Unternehmen dabei, Zeit zu sparen, Probleme zu lösen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten, IT-Ressourcen sinnvoll zuzuweisen, entsprechende Ausgaben zu senken und Entscheidungen schneller zu treffen. Gehen Unternehmen das Thema neu an, sollten sie unbedingt darauf achten, die für das IT-Management verantwortlichen Mitarbeitenden frühzeitig einzubinden, um das erforderliche Vertrauen aufzubauen. Nur so werden diese die neuen Technologien akzeptieren und entsprechend einsetzen.