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Neuer IBM Bericht zeigt starken Rückenwind für Unternehmensinvestitionen in KI zugunsten der Nachhaltigkeit – doch Anspruch und Umsetzung stimmen noch nicht überein

Führungskräfte deutscher Unternehmen erkennen die Vorteile von Investitionen in IT zugunsten der Nachhaltigkeit – 89% planen in den kommenden zwölf Monaten höhere IT-Investitionen zugunsten der Nachhaltigkeit
91% der befragten deutschen Führungskräfte glauben, dass KI sich auf ihre Nachhaltigkeitsziele positiv auswirken wird – dennoch nutzt mehr als die Hälfte der Organisationen KI nicht zur Förderung der Nachhaltigkeit
Zwischen Top-Führungskräften und ihren Mitarbeitenden gibt es zudem erhebliche Wahrnehmungsunterschiede in Bezug auf Erwartungen hinsichtlich Nachhaltigkeit
Nov 12, 2024

ARMONK, N.Y., Nov. 12 2024 – IBM (NYSE: IBM) hat heute seinen ersten Bericht zum Stand der Nachhaltigkeitsbereitschaft 2024 (The State of Sustainability Readiness Report 2024) veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass 89 % der befragten Führungskräfte aus deutschen Unternehmen beabsichtigen, in den nächsten zwölf Monaten mehr in IT zu investieren, um das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben. Damit liegen sie knapp vor dem Durchschnitt ihrer internationalen Kolleg_innen (88 %). Die Studie zeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten aus verschiedenen Branchen Investitionen in Technologie für Nachhaltigkeit nicht nur als Weg, um Kosten zu vermeiden, sondern auch als Wachstumschance betrachten.

Für die befragten deutschen Entscheidungsträger_innen sind die Energiekosten (58%) der wichtigste Grund, in IT und damit verbundene Dienstleistungen für Nachhaltigkeit zu investieren. Dicht folgen langfristigen Widerstandsfähigkeit des Unternehmens (54%) und Image der Marke (49%).

Trotz der Meinung von Unternehmensführer_innen zu nachhaltigkeitsrelevanter IT zeigt der Bericht, dass die Maßnahmen nicht den Ambitionen entsprechen – insbesondere in Bezug auf KI-Technologie.

Der State of Sustainability Readiness 2024 Report wurde unabhängig durch Morning Consult erstellt und von IBM gesponsert, analysiert und veröffentlicht. Im Zeitraum von April bis Mai 2024 wurden Interviews mit 2.790 Führungskräften und Entscheidungsträgern aus 15 Branchen und neun Ländern, darunter auch Deutschland, geführt.

Das ungenutzte Potenzial von KI

Die Befragten bewerteten das Nachhaltigkeitspotenzial von KI fast durchweg positiv: neun von zehn befragten Führungskräften in Deutschland sind der Meinung, dass KI sich auf die Erreichung ihrer Ziele im Bereich Nachhaltigkeit positiv auswirken wird. Der Bericht stellte jedoch auch fest, dass 59% der deutschen Organisationen KI noch nicht aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen. Damit liegen die Unternehmen hierzulande im internationalen Vergleich zurück (56 %). Die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis kann allgemein auf Budgeteinschränkungen zurückzuführen sein, da die weltweit Befragten die Finanzplanung als größte Herausforderung bei Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit nannten. Dem Bericht zufolge sind 48 % der Investitionen weltweit gesehen in IT für Nachhaltigkeit speziell für IT und Dienstleistungen und werden nicht aus dem regulären Betriebsbudget finanziert.

Um das Potenzial der KI verantwortungsvoll zu nutzen, müssen Unternehmen auch den Energieverbrauch berücksichtigen, den die Technologie mit sich bringt. Um den Energieverbrauch zu senken – ohne auf Verwendung von KI zu verzichten – greifen Führungskräfte auf verschiedene Praktiken zurück, wie z. B. die Optimierung von Datenverarbeitungsstandorten, Investitionen in energieeffiziente Prozessoren und die Nutzung von Kooperationen im Bereich Open Source. Diese Strategien können nicht nur den ökologischen Fußabdruck von KI reduzieren, sondern sogar die betriebliche Effizienz und Kosteneffektivität steigern. Die befragten Führungskräfte gaben weltweit auch an, dass es schwierig ist, die richtigen KI-Talente für sich zu gewinnen. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels gehört dies zu den drei größten Herausforderungen für Führungskräfte weltweit im Bereich Nachhaltigkeit. In Deutschland sind der Energieverbrauch und die Verfügbarkeit von Fachpersonal gleichauf auf dem ersten Platz der größten Herausforderungen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung. Darauf folgen Nachhaltigkeitsberichterstattung und Herausforderungen im Bereich Compliance.

„Unternehmen sehen ein enormes Potenzial in KI, um sowohl ihre Nachhaltigkeitsbemühungen als auch ihr Geschäftsergebnis zu steigern und es ist spannend zu sehen, wie diese Anreize aufeinander abgestimmt sind“, sagt Christina Shim, Chief Sustainability Officer bei IBM. „Führungskräfte sollten bei der Einführung von KI darauf achten, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, obwohl die vorliegenden Daten sowohl in Bezug auf Nachhaltigkeit als auch auf Kosten durchaus viele positive Entwicklungschancen aufzeigen.“

Schwierigkeiten bei der Nachhaltigkeits-Messung

Während Organisationen zunehmend nachhaltige Praktiken und Technologien in ihre operativen Abläufe einbetten, bleibt eine Schlüsselfrage unbeantwortet: Wie misst man Nachhaltigkeit? Die weltweit befragten Führungskräfte priorisierten insbesondere die Ressourceneffizienz und nannten den Verbrauch erneuerbarer Energien, den Gesamtenergieverbrauch und das Recycling als ihre drei wichtigsten KPIs für Nachhaltigkeitsergebnisse. IBM selbst erhebt ähnliche Messwerte für diese Bereiche, und zwar anhand des Verbrauchs von Megawattstunden Energie, des Anteils der weltweit aus erneuerbaren Energiequellen stammenden Elektrizität und des Gewichtsanteils von Abfällen, die auf Deponien entsorgt oder verbrannt werden. Die Ergebnisse werden jährlich im IBM Impact Report veröffentlicht.

Die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsumfrage zeigen auch, dass die Messung von Nachhaltigkeits-KPIs zu den drei größten aktuellen Herausforderungen gehört, mit denen sich die Befragten konfrontiert sehen. 60 % der deutschen befragten Führungskräfte gaben an, dass ihre Daten zur Messung der Nachhaltigkeits-KPIs noch nicht ausgereift sind, was die Berichterstellung zu einer noch größeren Herausforderung machen kann. Dies ist eine deutliche Diskrepanz zum internationalen Durschnitt, in dem immerhin jedes zweite Unternehmen auf eine ausgereifte Messung der Nachhaltigkeit zurückgreifen kann.

„Ob Organisationen nun erst am Anfang ihrer Nachhaltigkeitsreise stehen oder bereits Erfahrung in diesem Bereich haben, die Erfassung und genaue Klassifizierung ihrer Daten ist entscheidend für die Entwicklung nachhaltigerer Praktiken“, sagt Kendra DeKeyrel, VP, ESG & Asset Management Products Leader bei IBM. „Diese Studie zeigt, dass Führungskräfte in der Wirtschaft die Bedeutung eines datengesteuerten Ansatzes für Nachhaltigkeit erkannt haben – und bereit sind, in Technologie zu investieren, um diesen Prozess zu beschleunigen.“

Mehr als die Hälfte der Befragten weltweit stimmt zu, dass die Berichterstellung und die Einhaltung von Vorschriften eine Herausforderung für ihre Organisation darstellen. Dennoch nannten nur einige (29 %) der Befragten die Verbesserung der Genauigkeit der Berichterstellung als einen der drei wichtigsten Vorteile, die sie sich von der Einführung neuer Technologien erhoffen. Dabei lässt sich der positive Effekt schon in der Praxis belegen: Unternehmen wie die Ikano Group stellten beispielsweise fest, dass sich Investitionen in Lösungen zur Automatisierung der Erfassung und Analyse von ESG-Daten positiv auswirken. Sie konnten über 15.000 Datentypen für die CSRD-Berichterstellung erfassen und nachverfolgen, wodurch wiederum Tausende von Arbeitsstunden bei der Berichterstellung eingespart wurden.

Wahrnehmungsunterschiede zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden

Der Bericht zeigt weiterhin, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen (Top-)Manager_innen und ihren Mitarbeitenden gibt, wenn es um die Wahrnehmung und die Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit geht. Führungskräfte in der Chefetage sind optimistischer als ihre Kolleg_innen z.B. auf dem Level Vice President oder Director, wenn es um die Stärkung der Klimaresilienz geht. Tatsächlich betrachteten 67 % der befragten Top-Führungskräfte ihre Bemühungen um Klimaresilienz als proaktiv, verglichen mit nur 56 % der Entscheidungsträger auf niedrigerer Ebene. Diese Ungleichheit erstreckt sich auf Themen wie finanzielle Risiken, Risiken im Bereich der physischen Infrastruktur und Risiken in der Lieferkette.

Umsetzbare Empfehlungen

Der von IBM veröffentlichte Bericht „State of Sustainability Readiness 2024“ gibt Führungskräften und Unternehmen, die sich den Herausforderungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit stellen möchten, unter anderem folgende Empfehlungen an die Hand:

  • Investitionen in KI-Tools, die für ihre Organisation geeignet sind. So kann beispielsweise generative KI Erkenntnisse liefern, die dabei helfen, Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu identifizieren sowie Szenarien und Algorithmen für nachhaltigere Geschäftspraktiken zu erstellen. Dies kann Organisationen die nötigen Erkenntnisse liefern, um Klimakrisen zu bewältigen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
  • Ausnutzung von Daten, um die Wahrnehmungsunterschiede zwischen Führungskräften und Entscheidungsträgern_innen auf niedrigerer Ebene zu verringern. Da sich die größten Herausforderungen für die Nachhaltigkeit weiterentwickeln, sollten Unternehmen Daten aus ihrem gesamten Geschäftsbetrieb sammeln, um die unterschiedlichen Wahrnehmungen zwischen Führungskräften und Entscheidungsträgern_innen auf niedrigerer Ebene besser zu verstehen. Durch die Nutzung von Datenanalyse- und Berichterstellungs-Tools können blinde Flecken aufgedeckt und die Transparenz und Abstimmung im gesamten Unternehmen sichergestellt werden.

Der Bericht enthält zudem Beispiele, die zeigen wie internationale Unternehmen Nachhaltigkeit und Technologie in Einklang bringen: Kurz skizziert werden Anwendungen der Water Corporation (Australien), der Downer Group (Australien und Neuseeland) und von Neste (Finnland).

Den vollständigen Bericht finden Sie unter https://www.ibm.com/de-de/think/reports/sustainability-readiness

Über IBM
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