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Ein Gradmesser für den Hype um KI war zuletzt der Börsenhöhenflug des Chipherstellers Nvidia. Als die Aktie im Spätsommer stark einbrach, begannen einige bereits von einer Abkühlung des...
Ein Gradmesser für den Hype um KI war zuletzt der Börsenhöhenflug des Chipherstellers Nvidia. Als die Aktie im Spätsommer stark einbrach, begannen einige bereits von einer Abkühlung des KI-Booms zu sprechen. Manche stellten sich die Frage: Ist das Potenzial von KI vielleicht doch nicht so hoch wie erwartet?
Das ist eher unwahrscheinlich. Die großen KI-Player investieren weiterhin massiv, und die Nachfrage seitens der Unternehmen wächst stetig. KI wird zunehmend produktiv eingesetzt, Unternehmen beginnen damit KI-Anwendungen systematisch zu skalieren. Aus technischer Sicht hat KI das Versuchsstadium verlassen und wird mehr und mehr in den betrieblichen Alltag integriert. Die neuste Innovation von IBM in Kooperation mit RedHat, InstructLab ist ein Beispiel für die neue Ära generativer KI und wird die Entwicklung massiv beschleunigen.
Die Frage nach dem Menschen entscheidet über den KI-Boom
Dies wirft jedoch eine dringende Frage auf: Sind wir menschlich auf diese Veränderung gut genug vorbereitet? Während die technische Implementierung von KI im Fokus steht, sind die Auswirkungen auf die Beschäftigten mindestens genauso bedeutsam. Die Einführung von KI-Tools betrifft nicht nur die Prozesse, sondern auch die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitgeber. Denn wenn Tätigkeiten von Menschen an Maschinen übertragen werden, muss für die Beschäftigten klar sein, was sie künftig machen.
Es liegt auf der Hand, dass derartige Herausforderungen nicht (nur) aus technischer Perspektive betrachtet werden können. Insbesondere dann, wenn Automatisierung gegen Fachkräftemangel rasch wirken soll. Dann muss man sicherstellen, dass KI den Wert menschlicher Arbeit erhöht und die Mitarbeitende gewillt sind, neue Aufgaben zu übernehmen. Hier sind die Kompetenzen der Personalabteilungen im Zusammenspiel mit der IT und den Fachbereichen gefragt. Aus technischen KI-Vorhaben werden interdisziplinäre Projekte, die stets das Wohl und die Zukunft der Mitarbeitende berücksichtigen.
Human Friendly Automation: Eine globale Initiative
Um den menschlichen Umgang mit KI im Arbeitsumfeld zu fördern, wurde die Initiative Human Friendly Automation (HFA) von einem globalen Expertennetzwerk ins Leben gerufen. HFA zielt darauf ab, Wissen über KI und digitale Automatisierungsprojekte zu erweitern, um menschliche Arbeit besser zu organisieren. Die Initiative strebt an, die Kompetenzen von Unternehmen in der Bewertung und im Umgang mit den Veränderungen, die durch KI und Automatisierung entstehen, zu stärken.
Ein zentraler Aspekt von HFA ist die Werteorientierung: Projekte sollen auf einer soliden ethischen Basis stehen, um würdevolle und Wohlstand schaffende Arbeit im Sinne des UN-Nachhaltigkeitsziels Nr. 8 zu gewährleisten. HFA hilft Organisationen dabei, die durch Automatisierung bedingte Transformation – ob durch Fachkräftemangel, veränderte Kundenerwartungen oder Kostendruck – sowohl schneller als auch fairer zu gestalten.
Automatisierung für den Menschen - nicht gegen ihn
Das übergeordnete Ziel der HFA-Allianz ist es, die Automatisierung so zu gestalten, dass der Mensch würdevolle und wertstiftende Arbeit behält und sich sogar noch verbessert. Die Idee ist, dass KI die Arbeit unterstützt, nicht ersetzt. Die Allianz setzt darauf, dass KI als Chance verstanden wird, die Arbeitswelt menschlicher und effizienter zu gestalten.
Mit diesem Ziel vor Augen wurde eine Werte-Charta entwickelt, die bereits von zahlreichen Organisationen übernommen wurde. Diese basiert auf fünf zentralen Prinzipien:
- Mensch im Mittelpunkt – KI soll Arbeit unterstützen, nicht verdrängen.
- Transparenz – Offene Kommunikation über die Auswirkungen der Automatisierung.
- Sinnvolle Implementierung – KI wird gezielt eingesetzt, um positive Arbeitsumgebungen zu schaffen.
- Nachhaltigkeit – Langfristige Lösungen, die Mensch und Technologie vereinen.
- Gleichberechtigung – Alle Mitarbeitenden sollen von der Automatisierung profitieren.
Der HFA Day: Jährliche Einladung zur Mitgestaltung der menschenfrendliche KI-Ära
Um diese Themen zu vertiefen und die Relevanz zu erhalten, findet jährlich der Human Friendly Automation (HFA) Day statt. Dieser branchenübergreifende Event richtet sich an Führungskräfte und Entscheider_innen, die den Wandel durch KI als tiefgreifende organisatorische und gesellschaftliche Erneuerung verstehen. Der HFA Day bietet eine Plattform für den Austausch von Best Practices und die Entwicklung von Strategien zur "human friendly" Gestaltung von KI und Automatisierung.
Der Human Friendly Automation Day 2024 bietet eine vielseitige Agenda, die sich auf wesentliche Themen rund um Automatisierung und menschliche Arbeit konzentriert. Ein besonderes Highlight sind die Podiumsdiskussionen, bei der Experten über die Verbesserung der Arbeit durch digitale Automatisierung, sowie die Kompetenzen von Führungskräften bei der Einführung von KI-Tools sprechen. Im Anschluss folgen wichtige Impulse-Beiträge, wie der Vortrag von RWE über die Auswirkungen der Digitalisierung auf NRW und über den Einfluss von KI auf den beruflichen Alltag. Am Nachmittag werden praxisnahe Beispiele vorgestellt, die zeigen, wie HFA in großen Organisationen erfolgreich umgesetzt wird – unter anderem bei der Bundesagentur für Arbeit.
Melden Sie sich jetzt an und gestalten Sie die Zukunft der Arbeit aktiv mit! Nehmen Sie am HFA Day teil, um wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der intelligenten Automatisierung zu gewinnen. Lassen Sie uns gemeinsam die Arbeitswelt menschlicher, nachhaltiger und zukunftsfähiger gestalten!
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