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Digitale Innovation im Gesundheitswesen - Wie künstliche Intelligenz die Versorgung der Generation 65+ verbessert

By | Leader Health Insurance IBM Consulting DACH
April 10, 2025

Nutzen Sie KI für die Gesundheitsversorgung: Effiziente, barrierefreie digitale Lösungen optimieren Prozesse, fördern Inklusion und verbessern die Patientenversorgung.

 

Der demografische Wandel stellt Kranken- und Pflegekassen seit Jahren vor neue Herausforderungen. Mit einer stetig wachsenden Zahl älter werdender Menschen steigt auch der Bedarf an effizienten, digitalen Lösungen, die einen barrierefreien Zugang zu Gesundheits- und Pflegedienstleistungen ermöglichen. Künstliche Intelligenz kann hier eine Schlüsselrolle spielen – sei es durch personalisierte Unterstützung, optimierte Kommunikationswege oder vorausschauende Versorgung. Doch welche konkreten Chancen und Herausforderungen bringt diese Entwicklung mit sich?

Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung

Unsere Gesellschaft altert: Bis 2035 wird laut Schätzungen die Zahl der Menschen im Renteneintrittsalter (67 Jahre) auf mindestens 20 Millionen steigen. Danach wird die Zahl der Hochaltrigen (80+ Jahre) und damit voraussichtlich auch der Pflegebedarf in Deutschland massiv zunehmen. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, insbesondere auf die Kranken- und Pflegekassen. Die steigende Anzahl älterer Versicherter führt zu einer höheren Nachfrage nach medizinischer und pflegerischer Unterstützung – gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die digitale Infrastruktur.

Gleichzeitig wächst der Bedarf an digitalen Lösungen, die ältere Menschen aktiv in ihre Gesundheitsversorgung einbinden. Ältere Menschen und Pflegebedürftige benötigen zunehmend maßgeschneiderte Services, die ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigen. Bereits heute gibt es digitale Angebote wie das eRezept oder den 116117-Chatbot, die auch von älteren Menschen genutzt werden können, ohne dass sie sich aktiv durch komplexe Apps navigieren müssen. Zudem ermöglicht die elektronische Patientenakte (ePA) durch den Hintergrundzugriff von Ärzten, Apotheken oder anderen Leistungserbringern eine digitale Vernetzung, die unabhängig von der technischen Affinität der Versicherten funktioniert.

Hier kann KI noch weiter ansetzen: Sie kann helfen, komplexe Versorgungsprozesse zu automatisieren und personalisierte Empfehlungen zu geben, beispielsweise durch intelligente Chatbots, die rund um die Uhr Fragen beantworten, oder durch smarte Analysen, die frühzeitig gesundheitliche Risiken erkennen.

Digitale Barrieren abbauen

Eine der größten Herausforderungen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen ist die Nutzerfreundlichkeit für ältere Menschen. Viele Betroffene fühlen sich von komplexen Online-Portalen überfordert oder haben Hemmungen, digitale Services zu nutzen. Während einige Angebote, wie das eRezept, bereits flächendeckend genutzt werden können, bringen andere Leistungen noch höhere Zugangshürden mit sich. So stellt beispielsweise die Zwei-Faktor-Authentifizierung der ePA für viele ältere Menschen eine Herausforderung dar.

Doch es gibt Potenzial: Künstliche Intelligenz kann digitale Gesundheitslösungen barriereärmer gestalten, indem sie die Komplexität reduziert. Sprachgesteuerte Assistenten, personalisierte Erinnerungsfunktionen oder KI-gestützte Antragsprozesse können den Zugang zu digitalen Gesundheitsdiensten erleichtern. Auch für das Pflegepersonal bieten KI-Lösungen enorme Vorteile, indem sie administrative Prozesse optimieren und so mehr Zeit für die eigentliche Betreuung ermöglichen.

Technologieunternehmen wie IBM setzen dabei auf KI-Modelle, die speziell für und mit dem Gesundheitssektor entwickelt wurden. Diese können beispielsweise in Kundenserviceprozesse oder in Pflegeprozessen zur Unterstützung des Pflegepersonals integriert werden, um Anfragen schneller und effizienter zu bearbeiten. Ein datengetriebenes, sicheres und transparentes System sorgt dafür, dass die Bedürfnisse älterer Versicherter optimal berücksichtigt werden.

Zukunftsausblick: KI, die elektronische Patientenakte und die Telematikinfrastruktur

Ein zentrales Zukunftsprojekt für das deutsche Gesundheitssystem ist die vollständige Implementierung der Telematikinfrastruktur (TI) bis Juli 2025. Hierzu gehört auch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle, die als neuer Standard die digitale Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen ermöglichen wird.

 

 

Zum ersten Mal wird damit eine durchgängige digitale End-to-End-Versorgung realisiert. Versicherte können ihre Gesundheitsdaten zentral verwalten und gezielt freigeben – ein entscheidender Schritt hin zu einer effizienteren und transparenteren Patientenversorgung.

In diesem Kontext kann Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle spielen. Durch die Analyse großer Mengen an Gesundheitsdaten kann sie frühzeitig Risiken erkennen und gezielte Versorgungsmaßnahmen vorschlagen. Zudem trägt KI dazu bei, die Interoperabilität weiter auszubauen, indem sie digitale Plattformen und Gesundheitsservices stärker miteinander verzahnt und so die medizinische Versorgung optimiert. Gleichzeitig spielen KI-gestützte Sicherheitslösungen eine wichtige Rolle beim Schutz sensibler Gesundheitsdaten und gewährleisten eine rechtskonforme Nutzung der Telematikinfrastruktur.

Entscheidend ist, dass digitale Gesundheitsangebote inklusiv gestaltet sind. Während einige ältere Menschen problemlos Apps und Online-Portale nutzen, benötigen andere niedrigschwelligere Lösungen, die keine aktive Bedienung erfordern. Künstliche Intelligenz kann diese Lücke schließen – sei es durch vereinfachte Identifikationsprozesse oder durch den intelligenten Hintergrundzugriff auf Gesundheitsdaten, ohne dass Nutzer sich aktiv einloggen müssen.

Unternehmen wie IBM, mit fundierter Erfahrung im Bereich KI-gestützter Sicherheitstechnologien, können hier mit innovativen Lösungen zur Stabilität und Effizienz der digitalen Gesundheitsinfrastruktur beitragen.

KI als Treiber einer altersfreundlichen Digitalisierung

Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ist nicht nur eine technologische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Damit die Generation 65+ von diesen Entwicklungen profitiert, müssen digitale Services intuitiv, sicher und inklusiv gestaltet sein. Künstliche Intelligenz bietet hierfür enormes Potenzial – von barrierefreien Kommunikationslösungen bis hin zu intelligenten Datenanalysen, die eine individuellere und effizientere Versorgung ermöglichen.

Kranken- und Pflegekassen stehen jetzt vor der Herausforderung, diese Technologien strategisch zu integrieren, um die Bedürfnisse älterer Menschen optimal zu adressieren. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie gut es gelingt, KI als Wegbereiter einer altersfreundlichen Digitalisierung zu etablieren und damit nicht nur Effizienzgewinne für das Gesundheitssystem, sondern vor allem eine bessere Versorgung für alle Generationen zu schaffen.

 

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