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Dein Freund, der Algorithmus: Die KI als Einkaufberaterin nicht nur am Black Friday

Stressfrei am Black Friday: Moderne KI-Technologien, personalisierte Angebote, datengetriebene Tools und Smart Devices sorgen für ein stressfreies Einkaufserlebnis.
Der Black Friday ist für viele Konsument_innen ein Highlight im Shopping-Kalender. Es ist die Zeit, in der Händler weltweit mit Rabatten und Sonderangeboten locken. Doch mit den vermeintlich unendlichen Möglichkeiten bringt der Black Friday auch Herausforderungen mit sich. Wer hat nicht schon einmal Stunden damit verbracht, die besten Deals zu finden, nur um am Ende entweder entnervt aufzugeben oder aufgrund des Überangebots letztendlich die falsche Wahl zu treffen?
Genau hier kommen moderne Technologien ins Spiel. Immer mehr E-Commerce-Plattformen setzen auf künstliche Intelligenz (KI) und datengetriebene Algorithmen, um das Einkaufserlebnis zu verbessern und den Black Friday stressfreier und angenehmer zu gestalten. Der Algorithmus wird damit zum wichtigen Freund und Helfer, der die Kundschaft durch den wilden Schnäppchen-Dschungel führt.
Black Friday: Schnäppchenfreude oder Überangebots-Frust?
Die vielen Deals am Black Friday klingen verführerisch, aber die Realität sieht oftmals anders aus. Eine Vielzahl von Kund_innen empfindet die Masse an Angeboten und Werbung als überwältigend. Der Psychologe Barry Schwartz führt dies auf den Paradox of Choice-Effekt zurück (siehe dazu unter anderem seinen TED Talk). Das Paradoxon besteht darin, dass eine übermäßige Anzahl von Optionen in Entscheidungssituationen laut Schwartz zu Angstzuständen, Entscheidungsmüdigkeit und verminderter Zufriedenheit führen kann. Das Stichwort dabei lautet Choice Overload (Überlastung bei der Auswahl): Je mehr Optionen wir haben, desto schwieriger wird oft die Entscheidungsfindung. Dies widerspricht der Annahme, dass mehr Auswahlmöglichkeiten automatisch mehr Freiheit bedeuten. Ein Rabatt-Überangebot führt daher oft dazu, dass wir auf der Schnäppchenjagd entweder unüberlegte Käufe tätigen oder aufgeben, bevor wir das passende Angebot gefunden haben.
Deshalb wünschen sich viele Kund_innen heute ein personalisiertes Erlebnis. Sie schätzen es, wenn Produkte oder Deals präsentiert werden, die wirklich relevant für sie sind – und nicht nur ein wildes Sammelsurium an Sonderangeboten und Rabatten, das mehr verwirrt als begeistert. Moderne Algorithmen helfen dabei, genau dieses Problem zu lösen. Sie analysieren alle Daten, die Aufschluss über Verhalten, Interessen und Präferenzen beim Einkauf geben, und zeigen dann die passenden Angebote. Doch wie genau funktioniert das?
Der Online-Shop als persönlicher Berater
E-Commerce-Plattformen entwickeln sich immer mehr zu virtuellen Berater_innen, die auf Basis von Algorithmen Empfehlungen an die Kundschaft ausspielen. Der Schlüssel dahinter sind Technologien wie KI und sogenannte Retail Media Engines. Retail Media ist präzise auf die Zielgruppen ausgerichtete Werbung, die direkt auf den Plattformen von Einzelhändlern geschaltet wird. Dafür werden Daten wie vergangenes Kaufverhalten, Suchanfragen oder sogar saisonale Vorlieben datenschutzkonform ausgewertet. Auf Basis dieser Informationen schaffen die Algorithmen ein maßgeschneidertes Einkaufserlebnis. Das Ergebnis ist Werbung, die von den Kund_innen als hilfreich empfunden wird, da sie ihnen direkte Unterstützung im Entscheidungs- und Kaufprozess leistet.
Der entscheidende Faktor ist dabei die KI: Sie erkennt individuelle Präferenzen und kann darauf basierend relevante Produktempfehlungen ausspielen. Laut einer IBM Consumer-Studie von 2024 ist genau dies auch im Interesse der Kund_innen: Drei von fünf der Befragten möchten KI-Anwendungen beim Einkaufen nutzen, weil diese eine deutlich verbesserte Customer Experience für sie schaffen. Ein guter Vergleich zu KI ist der Verkäufer in einem Laden, der die Vorlieben seiner Stammkundschaft kennt und ihr immer genau zu ihrem Geschmack passende Produkte vorstellt. Der Unterschied ist, dass der digitale Algorithmus Zugriff auf viel mehr Informationen hat, und die Kund_innen zu jeder Tages- und Nachtzeit unterstützen kann. Diese Art der datengetriebenen Personalisierung verbessert nicht nur das Einkaufserlebnis, sondern spart auch sehr viel Zeit – ein entscheidender Faktor, besonders an hektischen Tagen wie dem Black Friday.
Doch die digitale Unterstützung endet längst nicht mehr am Bildschirm zu Hause. Innovative Technologien schlagen mittlerweile die Brücke zum stationären Handel und sorgen auch dort für Orientierung.
KI-gestützte Smart Devices: So wird Shoppen stressfrei und effizient
Eine der spannendsten Entwicklungen, die Online- und Offline-Welten verbindet, ist der Einsatz von Smart Devices direkt im Geschäft. Dabei handelt es sich um sogenannte Engagement-Touchpoints, die es Anbietern und Händlern ermöglichen, Verbraucher_innen vor Ort anzusprechen, Feedback zu sammeln und personalisierte Empfehlungen abzugeben.
Ein konkretes Beispiel hierfür liefert das Unternehmen Boxes, das den KI-Assistenten IBM watsonx Assistant in seine Smart Devices und Plattform integriert hat. Diese intelligenten Geräte werden strategisch in hochfrequentierten Ladenbereichen platziert und fungieren als interaktive Touchpoints und virtuelle Berater. Mit dem IBM watsonx Assistant können Verbraucher_innen direkt am Gerät Fragen zu Produkten stellen und erhalten kontextbezogene Antworten, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diese personalisierte Dialogfähigkeit, kombiniert mit Gamification-Elementen, verwandelt ein passives Vorbeigehen in ein informatives Erlebnis. Für die Kund_innen im Laden bedeutet dies eine signifikante Verbesserung: Sie erhalten relevantere Empfehlungen und entdecken Produkte auf interaktive Weise. Zudem können sie fundiertere Kaufentscheidungen treffen, da der digitale Berater nun auch im physischen Raum präsent ist und das Einkaufserlebnis für sie personalisiert.
Durch diese nahtlose Omnichannel-Integration helfen Smart Devices Kaufinteressierten dabei, leichter zwischen Online- und Offline-Kanälen zu wechseln. Alle wichtigen Informationen sind verfügbar: die gespeicherte Kaufhistorie, Wunschlisten oder Rabattcoupons. Kund_innen können ein Produkt im Online-Shop suchen und sich dann beispielsweise eine Probe an einem Smart Device im Geschäft ausgeben lassen. Den finalen Kauf schließen sie später bequem online über die App ab. Neben der Filterung relevanter Angebote, fungieren die Geräte zudem als digitale Berater, die in Echtzeit detaillierte Produktinformationen und Verfügbarkeitsdaten liefern. So werden Einkäufe schneller, informierter und stressfreier. Vor allem am Black Friday bieten derartige intelligente Einkaufshelfer den Kund_innen einen entscheidenden Mehrwert im Rabatt-Dschungel.
Ein Ausblick auf die Zukunft des Einkaufs
Die KI-Technologien von heute sind erst der Anfang. Mit Entwicklungen wie dem „Conversational Commerce“ – also Shopping per Sprachassistent oder Chatbot – steht die nächste Revolution bereits vor der Tür. Kund_innen können dann einfach nach ihrem Wunschprodukt fragen und erhalten direkt die besten Angebote präsentiert. Diese Art des Einkaufens spart nicht nur Zeit, sondern macht das Shopping-Erlebnis noch intuitiver und invidueller.
Zugleich wird die KI immer besser darin, kulturelle Nuancen und emotionale Präferenzen zu verstehen. So könnte ein Online-Shop Interessent_innen beispielsweise nicht nur ein Produkt vorschlagen, sondern auch direkt erklären, warum es ihren persönlichen Lebensstil unterstützt. Diese Art der „intelligenten Beratung“ wird das Einkaufen in den nächsten Jahren weiter grundlegend verändern.
Der Algorithmus als Einkaufshelfer
Black Friday muss nicht chaotisch oder erschöpfend sein. Dank moderner künstlicher Intelligenz und datengetriebener Tools wird die Schnäppchenjagd zu einer optimierten, stressfreien Erfahrung. Der Algorithmus wird zum Freund, der uns hilft, Zeit zu sparen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und vor allem das beste Kauferlebnis zu genießen. Kund_innen profitieren davon mehr denn je – sei es durch personalisierte Angebote im Web oder intuitive Einkaufshilfen direkt im Store.