THINK Blog DACH
Das Jahr 2020, das COVID-19-Jahr. Die globale Pandemie hatte die Schlagzeilen und unser aller Leben fest im Griff. Die näher rückende Impfstoffzulassung aber macht Hoffnung auf ein...
Das Jahr 2020, das COVID-19-Jahr. Die globale Pandemie hatte die Schlagzeilen und unser aller Leben fest im Griff. Die näher rückende Impfstoffzulassung aber macht Hoffnung auf ein unbeschwerteres 2021. Können wir uns also zurücklehnen und entspannen? Nein, denn es bleibt vieles zu tun: Themen wie Klimawandel, moderne Sklaverei oder die Frage nach nachhaltigen Produkten für Mensch und Umwelt bleiben ungelöste Aufgaben. Dazu möchten wir als IBM unseren Beitrag leisten. Und dafür schöpfen wir aus der COVID-19 Krise eine extra Portion Kraft: Denn Krisen wie COVID-19 können auch Chancen bergen – wer hätte beispielsweise Anfang 2020 gedacht, dass der G20-Gipfel oder das eigene Team-Meeting ganz selbstverständlich via Videokonferenz abgehalten werden? In vielen Institutionen, Branchen und Unternehmen – oder müsste man sagen Köpfen? – war das völlig ausgeschlossen. Und so blicken wir nach diesem außergewöhnlichen Jahr optimistisch in die Zukunft, denn die Schlüssel für Veränderungen und Lösungen vieler drängender gesellschaftlicher Probleme halten wir selbst in der Hand: Technologien. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind und wie wir uns heute schon unter dem Schlagwort GoodTechIBM engagieren:
Mit Apps Folgen von COVID-19 eindämmen
Bereits das dritte Jahr in Folge fand dieses Jahr Call for Code, der weltweite Entwickler Wettbewerb, bei dem IBM Founding Partner ist, statt. Ziel ist es, auf Basis von Open-Source-Software gesellschaftliche bedeutende Probleme zu lösen. Die Folgen der COVID-19-Krise bekämptfen zwei Final-Projekte EddieMote und BusinessBuddy. EddieMote ist ein Beitrag aus Deutschland, der sich dem Thema Home Schooling widmet. Das Fernlehrmittel bietet eine spielerische, interaktive Lernumgebung für Schüler und Lehrer. In einer Zeit, in der sich Teile des Schulalltags online abspielen, brauchen Lehrer Anwendungen, die nicht nur Informationen bereitstellen, sondern die Schüler auch auf neue Art und Weise einbeziehen. EddieMote bietet nicht nur Stundenpläne, Lerninhalte, Hausaufgaben, Benotungen und eine virtuelle Pausenhoffunktion, sondern schafft mit dem Avatar „Eddie“ auch ein neues Maß an Engagement. Einen Einblick dazu verschafft dieses Video.
EddieMote | Call for Code Global Challenge 2020
Einem anderen Aspekt der Krise widmet sich das australische Projekt BusinessBuddy: Soloselbstständige und Kleinunternehmen – wie Gastronomen – leiden besonders unter der Krise durch COVID-19. Zwar gibt es finanzielle Hilfen vom Staat, doch deren Ausschüttung dauert oft lange oder kann beispielsweise nur für Betriebsausgaben statt Lebenshaltungskosten verwendet werden. Dank der Studenten können Kleinunternehmer in Downunder jetzt auf der zentralen Online-Plattform für finanzielle Hilfen erfahren, welche staatlichen Programme es gibt und ob sie einen Anspruch darauf haben. Die Plattform, die unter anderem Technologie von IBM Watson nutzt, führt sogar individuell durch den Antragsprozess, wie hier im Video zu sehen ist.
2020 Call for Code Global Finalist: Business Buddy supports struggling small businesses
Afrika im Fokus: Digital4Agriculture und Millennium Water Alliance
Entwicklungshilfe und globale Solidarität werden – beschleunigt durch COVID-19 – künftig verstärkt digitale Formen annehmen müssen. Auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat dies erkannt und mit Unternehmen wie IBM erste Projekte erfolgreich umgesetzt. Beispielsweise die Initiative „Digital4Agriculture“, die afrikanische Start-ups aus dem Agrarsektor fördert. Statt auf Hilfe vor Ort setzen die Beteiligten auf digitales Coaching und die exakten Wetterdaten von IBM The Weather Company. Das Ergebnis: Im ersten Schwung konnten über 36 Kleinunternehmen aus mehr als 13 Ländern von dem Angebot profitieren – GoodTechIBM zum Leben erweckt!
Von Kenia über Indien bis Kalifornien und England: Wasserknappheit ist längst auf der ganzen Welt ein ernstes Thema und damit auch eines für GoodTechIBM. Gemeinsam mit SweetSense Inc. hat IBM ein IoT-Netzwerk von Wasserströmungssensoren aufgebaut, um das Kenya RAPID-Programm (Kenya Resilient Arid Lands Partnership for Integrated Development) der Millennium Water Alliance zu unterstützen. Dieses Programm, das von USAID und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit finanziert wird, bringt Interessenvertreter und Gemeinden zusammen, um die Versorgung mit Wasser und die hygienischen Zustände zu verbessern. IBM Research-Africa hat eine Cloud-Hosting-Plattform für das Wassermanagement entwickelt, die mithilfe von Sensoren Angebots- und Nachfragemuster auf der Grundlage von Grundwasserentnahmedaten liefert und den Verantwortlichen hilft, Wasserverluste durch Lecks, Diebstahl oder Ungenauigkeiten bei der Messung zu reduzieren. Tiefere Bohrlöcher wurden außerdem motorisiert und mit Sensoren ausgestattet. Melden diese einen Fehler, können die Wartungsteams schnell reagieren und so die Wasserversorgung länger aufrechterhalten.
Stop the Traffik: Menschenhandel eindämmen
Ein weiteres internationales Projekt, bei dem sich IBM einbringt, ist Stop the Traffik. Ungefähr 40,3 Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden auf verschiedene Weise ausgebeutet, was Menschenhändlern einen Gewinn von etwa 150 Milliarden Dollar beschert. Moderne Sklaverei hat viele Gesichter – politische Gefangenschaft, Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Rekrutierung von Kindersoldaten oder Leibeigenschaft und wirtschaftlichen Ausbeutung – und manche davon findet man auch vor unserer Haustür. Die Organisation möchte Menschenhandel und moderne Sklaverei bekämpfen und wählt dafür unter anderem einen Technologie-gestützten Ansatz. Die Informationen über Menschenhandel und die aktiven Netzwerke verteilen sich über unterschiedlichste Quellen: Lokale Nachrichten, Reports von Organisationen und das Web. Um diese nutzbar zu machen, setzen die Verantwortlichen von Stop the Traffik auf die i2 Software von IBM. Trends und Hotspots lassen sich so visualisieren und Awareness Kampagnen gezielter aussteuern. Eine Demo der kartenbasierten Analyse ist in diesem Video zu sehen:
TAH Demo (1/3) Map Analysis
Nachhaltigkeit trotz globalem Konsum: Bekleidungsindustrie und Materialforschung
Der globale Handel ist für die lokale Wirtschaft enorm wichtig, Stichwort Exportweltmeister Deutschland. Doch der Konsum fordert auch seinen Tribut: Erdöl-Reserven gehen zur Neige, Millionen Menschen arbeiten in Niedriglohnländen unter prekären Arbeitsbedingungen und die Umwelt leidet. Doch es gibt auch in diesem Bereich Fortschritte, die wir im Sinne von GoodTechIBM mitgestalten:
Im Einklang mit dem globalen Handlungsaufruf der Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Ziele für eine nachhaltige Entwicklung arbeiten unsere Forscher daran, die Entdeckung und Entwicklung neuer Materialien zu beschleunigen, mit denen eine Reihe zentraler, weltweiter Herausforderungen angegangen werden können – sei es im Gesundheitswesen, hinsichtlich sauberer Energie, Klimaschutz oder in der Nahrungsmittelproduktion. Technologien wie KI, Quantencomputer oder Automatisierung leisten dazu schon heute einen Beitrag. In diesem Blogpost erfahren Sie mehr über die spannenden Projekte, die unter dem Motto „5 in 5“ dieses Jahr aktuell waren.
Ganz konkret wird es beim Berufsbekleidungsspezialist KAYA&KATO – u.a. Ausstatter der DORINT Hotels: Das Kölner Unternehmen möchte faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette garantieren und zugleich nachhaltige Mode produzieren und setzt unter anderem auf Blockchain-Technologie. Gemeinsam mit IBM arbeitet das Start-up an einer Lösung, mit der alle Stationen eines Kleidungsstücks lückenlos nachverfolgt und entsprechende Zertifikate sicher abgelegt werden können. So kann die nachhaltige Produktion von der Faser bis zum Endprodukt bewiesen werden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) setzt sich auf nationaler wie internationaler Ebene für transparente, nachhaltige und faire Lieferketten ein und unterstützt das Kooperationsprojekt „TextileTrust“ zwischen KAYA&KATO und IBM.
Vielen Dank, bleiben Sie gesund und freuen Sie sich auf noch mehr GoodTechIBM in 2021
All diese Projekte verdienen eine noch größere Bühne als die Erwähnung hier – und das trifft auch auf die vielen Mitarbeiter und Partner zu, die sich unter GoodTechIBM Tag für Tag engagieren. Wir danken allen für die Zusammenarbeit in 2020 und freuen uns schon auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr. Im Namen der gesamten IBM wünschen wir Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und starten Sie gut in das Jahr 2021.
Neues erwartet Sie übrigens auch an dieser Stelle: Der THINK Blog DACH bekommt ein neues Layout und wir versorgen Sie ab 12. Januar 2021 wieder mit Neuigkeiten aus der IBM-Welt.