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Viele Unternehmen kämpfen heutzutage mit der Herausforderung, Künstliche Intelligenz (KI) oder grundsätzlich neue Technologien intern durchzusetzen. Große Unternehmen wissen zwar sehr genau,...
Viele Unternehmen kämpfen heutzutage mit der Herausforderung, Künstliche Intelligenz (KI) oder grundsätzlich neue Technologien intern durchzusetzen. Große Unternehmen wissen zwar sehr genau, dass Schnelligkeit, Agilität und ein immenser Innovationsgeist darüber entscheiden, ob sie in unserem vom Wandel geprägten Wirtschaftsumfeld bestehen können. Doch eine antiquierte Unternehmenspolitik, überholte Systeme, Datensilos und eine starre Denkweise im Unternehmen machen es ihnen mitunter schwer, neue Technologien zu etablieren.
Seit mehr als einem Jahrhundert steht der Name Siemens für Ingenieurskunst. Uns war völlig klar, dass es nur durch Transformation gelingen würde, unser Standing auch im KI-Zeitalter zu behaupten. Dazu mussten wir eine gewisse Risikobereitschaft und einen starken Innovationsgeist in unserer DNA verankern.
Den CO2-Fußabdruck mit Blockchain und KI reduzieren
Dank unserer jüngsten Kooperationen mit den Teams von IBM Data Science and AI Elite sowie mit der IBM Garage im Münchner Watson Center ist uns ein Durchbruch bei unserer KI-Strategie gelungen. Mit IBM und weiteren Partnern haben wir einen Proof of Concept entwickelt, um zu zeigen, wie wir mithilfe von KI und Blockchain den CO2-Fußabdruck unserer Mitarbeiter drastisch reduzieren können – und zwar nicht mit Vorschriften, sondern durch Anreize für ein umweltfreundlicheres Verhalten.
Wenn es darum geht, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, sieht Siemens die Unternehmen klar in der Verantwortung. Noch vor Abschluss des Pariser Klimaabkommens haben wir uns dazu verpflichtet, bis 2030 CO2-neutral zu werden und bis 2020 den CO2-Ausstoß an unseren Produktionsstätten um die Hälfte zu reduzieren. Auch das Reisemanagement bei Siemens arbeitet intensiv daran, den durch Geschäftsreisen verursachten CO2-Ausstoß und generell den Reiseaufwand zu reduzieren. Dazu setzen wir geeignete Technologien zur Reiseplanung ein, statten unsere Fahrzeuge mit intelligenten Technologien aus und setzen zunehmend auf virtuelle Zusammenarbeit.
Dennoch verursachen Geschäftsreisen unweigerlich eine gewisse CO2-Belastung. Es war also klar, dass wir alle die Arbeitswelt von morgen neu denken mussten. Unser Technology and Security Office unter dem Dach von Applications and Digital Platforms gründete einen Innovationszweig, der Blockchain- und KI-Projekte initiieren und anschließend auf die gesamte Abteilung ausrollen sollte. Das brachte uns auf die Idee, diese Technologien auch für unsere eigenen CO2-Ziele einzusetzen.
CO2-freundliche Reiseplaner sucht die umweltfreundlichste Route
Nachdem wir uns mit einigen ersten Konzepten an IBM gewandt hatten, wurde schnell ein IBM Garage-Workshop ins Leben gerufen. Das so entstandene Team konnte eine enorme Bandbreite an Ideen beisteuern, aus denen schließlich der CO2-freundliche Reiseplaner hervorging. Nach nur sechs Wochen hatten wir ein Minimum Viable Product (MVP) entwickelt.
Mitarbeiter, die für einen Kundenbesuch ein Auto mieten wollen, können mithilfe des virtuellen Assistenten ein Fahrzeug reservieren und ihre Route planen. Das Tool unterstützt die Mitarbeiter bei der Auswahl der umweltfreundlichsten Option in Hinblick auf Verkehrsmittel und Route. Der Assistent lotst die Mitarbeiter durch die Reservierung, die dann in der Blockchain gespeichert wird. Zusätzlich erhalten sie Tipps zu Sehenswürdigkeiten auf der gewählten Route und an den Aufenthaltsorten. Im Dashboard wird angezeigt, wie viele Punkte sie durch die CO2-Einsparung sammeln konnten.
Das war aber erst der Anfang. Nun möchten wir herausfinden, wie wir die Blockchain-Technologie weiter nutzen können, um Bonuspunkte in tatsächliche Vorteile für unsere Mitarbeiter umzuwandeln, beispielsweise bezahlte Freizeit oder Rabatt auf Produkte oder Services.
Grundlage geschaffen für weitere Projekte
Um den CO2-freundlichen Reiseplaner in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, haben wir uns überlegt, mit dem Auto von München nach Großbritannien zur weltweit größten Motorsport-Veranstaltung ihrer Art zu reisen: dem Goodwood Festival of Speed. Dafür stellte uns IBM den BMW i8 mit Watson-System zur Verfügung – ein Elektrofahrzeug mit Wow-Effekt! Integrierte Sensoren erfassen sämtliche Fahrzeugdaten wie Standort, Verbrauch und Akkustand. Um dieses Abenteuer zu meistern und zu dokumentieren, standen uns Partner wie Sixt, Leolo IT und VR Direct zur Seite. Am beeindruckendsten war jedoch, in welch kurzer Zeit das Team von IBM Data Science and AI Elite mithilfe von Watson Assistant den virtuellen Agenten mit Live-Daten und gespeicherten IBM Blockchain-Daten aufsetzen konnte.
Unser imposanter Showcase hat im gesamten Konzern große Aufmerksamkeit und Interesse geweckt. Er gab den Impuls für eine bislang nicht dagewesene klare Blockchain- und KI-Vision, die schließlich dazu führte, dass wir auch für unser Rechenzentrum gemeinsame Lösungen mit IBM ausarbeiten möchten. Dieser MVP war zwar nur ein Proof of Concept, aber wie würde er wohl in der Praxis funktionieren?
Unsere Ingenieurskunst ist das Fundament, auf dem wir intelligente Infrastrukturlösungen entwickeln, um bessere Lebensbedingungen für uns alle zu schaffen. Durch die Zusammenarbeit mit IBM können wir mithilfe von KI, Blockchain und IoT beste Voraussetzungen für das neue Zeitalter schaffen. Wir blicken motiviert und positiv in die Zukunft.