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Einfach nachhaltig: Wie KI das Gebäudemanagement bei IBM transformiert

July 09, 2025

Effizientes Gebäudemanagement: Senken Sie Energiekosten, erfüllen Sie ESG-Anforderungen und reduzieren Sie CO2-Emissionen mit intelligenter Datennutzung.

Hohe Energiekosten, regulatorische Vorgaben sowie Nachhaltigkeitsziele sind für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Ein effizientes Gebäudemanagement unterstützt nicht nur bei Energieeinsparungen und der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, sondern ist Teil der Lösung zur Eindämmung  des Klimawandels auf unserem Planeten. IBM nutzt eigene KI-gestützte Softwarelösungen, um eine Fläche von knapp 4 Millionen Quadratmetern an über 600 Standorten weltweit nachhaltig zu verwalten und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen.

Intelligentes Gebäude- und Assetmanagement zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. So können beispielsweise Energiekosten gesenkt werden. Sie sind derzeit zwar relativ stabil, befinden sich aber immer noch auf einem hohen Niveau und stellen insbesondere für energieintensive Unternehmen einen erheblichen betrieblichen Kostenfaktor dar. Mit einem effizienten Gebäudemanagement können Unternehmen zudem die Anforderungen und Meldepflichten aktueller Richtlinien und Verordnungen besser erfüllen: Neben länderspezifischen Regularien sind das vor allem EU-Richtlinien, wie die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) oder die „Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“. Somit werden nicht nur Nachhaltigkeitsziele unterstützt, sondern auch die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen erhöht.

Quo Vadis? Gebäudemanagement bei IBM

IBM kündigte 2021 an, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu agieren und seine Treibhausgasemissionen auf null zu reduzieren. Doch wie genau sollen diese Nachhaltigkeitsziele erreicht werden? Das Unternehmen sah sich zu Beginn des Projekts mit einer Reihe komplexer Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum ging, dies in einem breit gefächerten Portfolio aus verschiedenen Einrichtungen erfolgreich umzusetzen.

Das Team von IBM Global Real Estate (GRE) verantwortet rund 4 Millionen Quadratmeter Fläche an 600 Standorten in 100 Ländern und will entsprechend Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Abfall maximal reduzieren. Gleichzeitig sollen Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zeitnah und genau festgestellt, analysiert sowie dokumentiert werden. Dafür braucht es ein intelligentes Gebäudemanagementsystem, das Daten aus allen Bereichen zusammenführt und integrierte Erkenntnisse für ein wirtschaftliches und nachhaltiges Gebäudemanagement liefert. Die eigene Software erzeugte die Datengrundlage für die täglichen Betriebsentscheidungen – IBM Tririga für das Facility Management und IBM Maximo für das Asset-Management. Jedoch lagen die Daten sehr verteilt vor, was eine ganzheitliche Sicht auf die Einrichtungen schwierig machte. Gemeinsam mit den Prozessexperten von IBM Consulting entwickelte das GRE-Team ein Konzept und entschied sich für die ESG-Datenverwaltungs- und Berichterstattungssoftware Envizi (jetzt ein IBM Unternehmen), um die Nachhaltigkeitsdaten in einem einzigen, überprüfbaren Aufzeichnungssystem zu erfassen. So wurde mit der Implementierung der IBM Envizi ESG Suite-Plattform die Datenbasis für das Asset- und Gebäudemanagement über alle Bereiche und den gesamten Gebäudelebenszyklus hinweg konsolidiert. Die ausschlaggebenden Argumente für die Envizi-Software waren die Automatisierungsfunktionen, die einfache Integration in bestehende Systeme sowie die Fähigkeit, wertvolle Dashboard-basierte Einblicke zu liefern. 

Konsequentes ESG-Reporting für weniger Treibhausgase

Heute ist die IBM Envizi ESG Suite eine bewährte, Compliance-fähige Lösung für die Datenerfassung zu Treibhausgasemissionen (THG) sowie zu ‘Umwelt, Soziales und Governance‘ (ESG). Sie nutzt KI und kombiniert leistungsstarke Analyse-, Berichts- und Planungstools, die Unternehmen bei strategischen Entscheidungen unterstützen, etwa um geeignete Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu finden.

Bei IBM wird Envizi verwendet, um zum Beispiel Daten aus mehr als 6.500 Betriebskostenabrechnungen zu sammeln, die IBM jedes Jahr weltweit erhält. Über die Plattform wird der gesamte Energieverbrauch, die Kosten und der Kauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen zusammengefasst und ausgewertet – und so viele Stunden an manuellen Berechnungen eingespart. Auf der Grundlage dieser Daten, können dann unter anderem THG berechnet werden. Dafür nutzt Envizi KI-gestützte Berechnungen von Treibhausgasemissionen auf der Grundlage des GHG-Protokolls, einem internationalen Standard für Buchhaltung und Emissionen. So lässt sich der Fortschritt bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einfacher nachvollziehen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der IBM Impact Report 2023 belegt, das IBM die betrieblichen Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2010 bereits um 68,5 % reduzieren konnte – schneller als das selbstgesteckte Ziel, die Emissionen bis 2025 um 65 % zu senken. Zudem konnten die Kosten für das ESG-Reporting um 30 % gesenkt werden. Das GRE-Team ist damit als „Client Zero“ nicht nur Vorbild für die Nachhaltigkeitsprojekte der Kunden von IBM, sondern auch Modell für eine möglichst transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Datenflut eindämmen

Die höchste Hürde für Unternehmen ist sicherlich die Datenkomplexität. Das ESG-Reporting erfordert auditierbare Daten, die transparent und unternehmensübergreifend dargestellt werden müssen. Drei Tipps, wie ein effizientes Gebäudemanagement gelingen kann:

  • Der erste Schritt für Unternehmen sollte sein, die Datenkomplexität zu reduzieren. Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um zu einem wirtschaftlichen und nachhaltigen Gebäudemanagement zu gelangen, ist eine konsolidierte und transparente Datenbasis.
  • Vor jeder Investitionsentscheidung sollten Unternehmen einen klaren Plan haben, wie sie Ergebnisse transparent und verlässlich messbar machen können: Dazu gehört, eine realistische Analyse ihrer Nachhaltigkeitsziele durchzuführen. Datenbasierte, mit KI angereicherte Erkenntnisse tragen dazu bei, Abläufe und Kosten zu optimieren, Abfall und Emissionen zu reduzieren und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
  • Jedes Unternehmen hat seine eigenen Kernkompetenzen. Nachhaltigkeit und Datenmanagement müssen nicht zwingend dazu gehören. Oft ist es daher hilfreich, sich Beratung von außen zu holen, um das ganze Vorhaben strukturiert und mit etwas Abstand zu betrachten. Eine solche Momentaufnahme hilft, eine eigene Strategie und Roadmap zu definieren. Dann kann es an die Umsetzung der neuen Maßnahmen gehen.

Es lohnt sich, die To-Do-Liste des eigenen Unternehmens hinsichtlich eines effizienteren Gebäudemanagements abzuarbeiten: Ein intelligenter Einsatz von Daten führt unter anderem zu optimiertem Energieverbrauch, Kostensenkungen und Reduzierung der CO2-Emissionen. Denn die Zeit drängt: Klimawandel, Profitabilität und zu erreichende Richtlinien sprechen dafür, dass wir alle schnell in die Umsetzung kommen sollten.

 

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