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Zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland berichten laut einer neuen IBM-Studie von erheblichen Produktivitätssteigerungen durch KI
Ehningen, 28. Oktober 2025 – Eine neue Studie von IBM (NYSE: IBM) zeigt, dass Unternehmen in Deutschland und der Wirtschaftsregion Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) bereits heute deutliche Produktivitätssteigerungen erzielen. Die Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Organisationen des öffentlichen Sektors im Vergleich zu großen privaten Unternehmen noch Aufholbedarf haben.
Der umfassende Bericht „The Race for ROI“, der in Zusammenarbeit mit Censuswide erstellt wurde, basiert auf einer Umfrage unter 3.500 Führungskräften in zehn Ländern. In Deutschland gaben 62 % der 500 befragten Führungskräfte an, dass ihr Unternehmen durch KI bereits erhebliche betriebliche Effizienzsteigerungen erzielt habe. Im EMEA-weiten Durchschnitt (66 %) liegt Deutschland zwischen dem Vereinigten Königreich (66 %) und Spanien (61 %).
Etwa jedes fünfte Unternehmen in Deutschland hat seine ROI-Ziele bereits durch KI-gesteuerte Produktivitätsinitiativen erreicht. Fast die Hälfte erwartet, innerhalb von zwölf Monaten einen Return on Investment zu erzielen – insbesondere durch einen verbesserten Net Promoter Score (50 %), eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit (48 %), Zeitersparnis (47 %), Kostensenkungen (46 %) und höhere Umsätze (40 %).
Weitere Produktivitätsvorteile werden durch den Einsatz sogenannter agentischer KI erwartet: 93 % der deutschen Manager sind davon überzeugt, dass dies innerhalb von zwei Jahren messbare Erträge bringen wird, nahezu identisch mit den Ergebnissen im übrigen Europa und im Nahen Osten (94 %).
Wo deutsche Unternehmen die größten Produktivitätsgewinne durch KI erzielen
Zu den Geschäftsbereichen mit den größten KI-bezogenen Produktivitätssteigerungen in Deutschland zählen Softwareentwicklung und IT (36 %), Kundenservice (32 %) sowie Kunden- und Account-Management (29 %).
Die drei am häufigsten genannten Vorteile einer verbesserten Produktivität für deutsche Unternehmen sind der Studie zufolge eine höhere Betriebseffizienz, eine verbesserte Entscheidungsfindung sowie die Modernisierung und Optimierung der IT. Zudem verzeichnen Unternehmen in Deutschland etwas häufiger Umsatzsteigerungen als im EMEA-weiten Vergleich (47 % zu 41 %); Frankreich liegt mit nur 29 % deutlich zurück.
Rückstand zwischen KMU und öffentlichem Sektor
Allerdings sind die Fortschritte nicht bei allen Unternehmensgrößen gleich: Während fast drei Viertel der Großunternehmen in Deutschland von Produktivitätssteigerungen durch KI berichten, trifft dies auf weniger als die Hälfte aller KMU (mit bis zu 250 Mitarbeitenden) zu.
Besonders zurückhaltend zeigt sich der öffentliche Sektor in Deutschland: Nur rund 40 % berichten von deutlichen Effizienzsteigerungen, womit Deutschland hinter dem EMEA-Durchschnitt von 55 % zurückbleibt. Vier von fünf Befragten hierzulande nennen Bedenken hinsichtlich (Daten-)Sicherheit und Ethik als wichtigen Grund.
KI verändert Geschäftsmodelle in EMEA und Deutschland
Auch in Deutschland setzen Unternehmen zunehmend auf KI als Treiber der strategischen Transformation. Von den deutschen Befragten, die von Produktivitätssteigerungen berichten, gibt ein Viertel an, dass KI ihr Geschäftsmodell bereits grundlegend verändert hat.
Darüber hinaus nutzt ein Drittel KI, um Innovationen zu beschleunigen, kontinuierliche KI-gestützte Entscheidungsprozesse einzuführen oder Wertschöpfungsketten neu zu gestalten. Weitere 42 % planen dies in naher Zukunft und liegen damit im EMEA-weiten Durchschnitt (40–45 %).
Fast die Hälfte der deutschen Führungskräfte gibt an, dass KI die Fähigkeiten ihrer Belegschaft verbessert. Durch die gewonnene Zeit können sich die Mitarbeitenden verstärkt operativen Prozessen (47 %), komplexen Datenanalysen (40 %) und der Ideenfindung (39 %) widmen.
„Der wahre Wert von KI liegt in der strategischen Transformation“
„Der wahre Wert von KI liegt in der strategischen Transformation von Unternehmen“, sagt Rolf Löwisch, Head of AI, IBM DACH. „Unsere Studie zeigt, dass 62 % der Unternehmen in Deutschland bereits deutliche Produktivitätssteigerungen durch KI erzielen. Besonders erwähnenswert ist, dass fast die Hälfte davon ausgeht, innerhalb eines Jahres einen messbaren ROI zu erzielen – dank verbesserter Mitarbeiterzufriedenheit, Zeitersparnis und Umsatzsteigerung. In Bezug auf die technologische Autonomie ist die Schlussfolgerung klar: Unternehmen möchten Technologien nach ihren eigenen Vorstellungen einsetzen, mit Transparenz, Auswahlmöglichkeiten und Flexibilität.“
Offene Systeme, Interoperabilität und Wahlfreiheit als Erfolgsfaktoren
Die Studie zeigt, dass Offenheit, Interoperabilität und Entscheidungsfreiheit für Unternehmen bei der Einführung von KI oberste Priorität haben. 86 % der deutschen Befragten betonen die Bedeutung von Transparenz und Rückverfolgbarkeit, um sicherzustellen, dass KI-Systeme ethisch und verantwortungsvoll handeln.
Ebenso wichtig ist für 85 % die Flexibilität, KI-Lösungen oder -Anbieter je nach Bedarf frei wählen und anpassen zu können – ein klares Signal für den Wunsch nach technologischer Autonomie. Für weitere 83 % ist Interoperabilität ein wichtiger Faktor – also die nahtlose Integration von KI-Lösungen in bestehende IT-Systeme, um Effizienz und Anpassungsfähigkeit zu maximieren.
Risiken und Komplexität als Haupthindernisse
Während die Ergebnisse deutliche Fortschritte bei der Erreichung der KI-ROI-Ziele zeigen, nennen Unternehmen weiterhin Sicherheits-, Datenschutz- und Ethikprobleme als die größten Herausforderungen. In Deutschland sagen 68 % der Führungskräfte, dass Sicherheits- und Vertrauensprobleme die Skalierung erfolgreicher KI-Projekte erschweren, gefolgt von 65 %, die auf die Komplexität der Integration in bestehende IT-Systeme hinweisen – fast identisch mit den Zahlen für EMEA.
Fünf Prioritäten zur Beschleunigung des ROI mit KI
Um das Produktivitäts- und Renditepotenzial von KI noch schneller zu realisieren, empfiehlt IBM Unternehmen in Deutschland folgende Handlungsfelder:
- Etablieren Sie ein effektives Betriebsmodell für KI:
Eine unternehmensweite, konsistente Struktur – beispielsweise ein föderiertes oder Hub-and-Spoke-Modell – mit klaren Verantwortlichkeiten ist entscheidend, um KI-Investitionen in messbare Ergebnisse umzusetzen.
- Förderung von KI-Kompetenzen und Innovationskultur:
KI wird in den kommenden Jahren Teil fast jeder Aktivität sein. Schulungen und eine innovationsfreundliche Kultur – vom Management bis zu den Mitarbeitenden – erleichtern die erfolgreiche Einführung neuer KI-Tools.
- Lernen, mit Unsicherheit und Veränderung umzugehen:
KI ist zunehmend in jede Interaktion und jedes System eingebettet. Unternehmen, die Offenheit für Veränderungen und eine Kultur kontinuierlicher Innovation fördern, werden im Zeitalter der allgegenwärtigen KI erfolgreicher sein.
- Risiken beim Einsatz von KI verstehen und managen:
Wie bei jeder Technologie müssen regulatorische, Reputations- und Betriebsrisiken sorgfältig gemanagt werden. Governance-Tools helfen, Risiken wie unbefugte Datennutzung oder unbeabsichtigte Verzerrung zu vermeiden.
- Richten Sie ein unternehmensweites KI-Board ein:
Dieses Gremium sollte ethische Richtlinien und Risikotoleranzen festlegen und riskante KI-Anwendungen vor der Implementierung prüfen. In Kombination mit einer höheren KI-Kompetenz wird dadurch die Autonomie einzelner Geschäftseinheiten gestärkt.
Über die Studie
Die IBM-Studie „The Race for ROI“ wurde im September 2025 in Zusammenarbeit mit Censuswide durchgeführt. Befragt wurden über 3.500 Führungskräfte (25+) aus Großbritannien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und Schweden.
Die Befragten kommen aus Unternehmen, die bereits KI einsetzen – darunter Organisationen aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, öffentlicher Sektor, Einzelhandel, Telekommunikation und Energie. Die Stichprobe war gleichmäßig nach Unternehmensgröße verteilt.
Es wurden Quoten festgelegt, um eine gleichmäßige Verteilung der Antworten von Unternehmen unterschiedlicher Größe auf der Grundlage der Mitarbeitenden Zahl zu gewährleisten. Die Kategorien wurden wie folgt unterteilt: unter 250 Mitarbeitende, 250 bis 1.000 Mitarbeitende, 1.001 bis 5.000 Mitarbeitende, über 5.000 Mitarbeitende.
Über IBM
IBM ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Hybrid Cloud, KI und Unternehmensdienstleistungen und unterstützt Kunden in mehr als 175 Ländern dabei, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Rund 4.000 Regierungs- und Unternehmenskunden in kritischen Branchen wie Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Gesundheitswesen verlassen sich auf die Hybrid-Cloud-Plattform von IBM und Red Hat OpenShift, um ihre digitale Transformation schnell, effizient und sicher voranzutreiben. IBM steht für Offenheit, Vertrauen, Verantwortung, Inklusion und Service. Weitere Informationen finden Sie unter www.ibm.com.
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